SteinselEin Pfingstwochenende mit Hämmelsmarsch, Puppen und Politik 

Steinsel / Ein Pfingstwochenende mit Hämmelsmarsch, Puppen und Politik 
Ohne Hämmelsmarsch keine Kirmes: Das gilt auch für Steinsel Foto: Editpress/Alain Rischard

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Am Pfingstsamstag zogen die Musiker durch die Straßen der 5.540-Seelen-Gemeinde Steinsel, die am Wochenende mit gleich mehreren Festlichkeiten aufwartete. Zwei Wochen vor dem Urnengang wurde bei der Erdbeerbowle aber nicht nur über die rote Frucht gesprochen. Hauptthema war die anstehende Gemeindewahl. 

Das Pfingstprogramm startete bereits am Donnerstag mit der Vernissage des „Päischtsalon“ in der Galerie „am Duerf“, wo Jacqueline Grethen einige ihrer schönsten Puppenhäuser ausstellt. Diese Expo kann man noch am kommenden Samstag und Sonntag von 15 bis 19 Uhr besichtigen. Die Präsidentin der Kulturkommission, Monique Feltgen, unterstrich unter anderem die sehr große Liebe zum Detail der Künstlerin bei der Bearbeitung ihrer sehenswerten Puppenhäuser. 

Am Samstag zogen Mitglieder der lokalen Musikgesellschaft „Echo de l’Alzette“ durch die Straßen der Gemeinde, um mit dem „Hämmelsmarsch“ die Kirmes einzuläuten. In diesem Jahr hatten die Gemeindeväter dafür gesorgt, dass es im Schulhof wieder ein richtiges Kirmestreiben mit Schaustellern gab. Nach einem Konzert der lokalen Musiker spielte am Sonntagnachmittag auch Serge Tonnar auf.

Am Montag zog dann eine Prozession vom Kirchplatz bis zum Schulhof, dies zu Ehren eines Peter Mailand, von dem eigentlich niemand, dem wir begegneten, so recht wusste, was es mit dieser Person auf sich hat. Aber egal, die Prozession war gut besucht, die anschließend von der Gemeinde angebotene traditionelle Erdbeerbowle schmeckte auch.

Und der 11. Juni?

Egal, wo man hinhörte, überall gab es Diskussionen über den Wahlgang am 11. Juni. Die Gemeinde, mit ihren Ortschaften Steinsel, Heisdorf und Müllendorf, kennt heute einen Schöffenrat mit Fernand Marchetti (LSAP) als Bürgermeister, Jean Rossy (CSV) als Ersten Schöffen und Fernand Wies (LSAP) als Zweiten Schöffen.

Mit fünf von elf Sitzen bildet die LSAP die größte Fraktion im Gemeinderat. Neben den beiden bereits genannten gehören Marie-Paule Engel-Lenertz, Monique Feltgen und Guy Greivelding dieser Fraktion an. Wir trafen den Bürgermeister mit seinen Fraktionskolleginnen und -kollegen am Wochenende, die zusammen mit Nathalie Groeber, David Henschen, Manon Kolber-Hoffmann, Rui Quarenta Da Silva, Guy Schiltz und Fiona Urquhart-Johnstone unter dem Logo „Är Equipe fir eis Gemeng“ zu den Gemeindewahlen antreten.

„Einerseits wollen wir weiterhin die treibende Kraft im Schöffen- und Gemeinderat sein, wenn es heißt, die Projekte, die wir in den letzten Jahren auf die Schienen gesetzt haben, fertigzustellen, andererseits haben wir noch viel vor, was unter anderem die Lebensqualität für unsere Bürger wesentlich verbessern wird“, so Fernand Marchetti.

Pläne und Projekte

Es ging dabei unter anderem die Rede von der 2021 eröffneten Musikschule (in der heute rund 250 Schüler unterrichtet werden), vom geplanten unterirdischen Parkplatz im Zentrum von Steinsel, von einer Vergrößerung des Rathauses, von einer „Zone de récréation et de loisirs“, einem Co-Living-Zentrum, von Shared Space im Kern von Steinsel, von dem im Bau befindlichen Schulkomplex (nach Fertigstellung dieser neuen Schule wird die bestehende Michel-Rodange-Schule zur „Maison relais“), von der Erweiterung des Friedhofs, von der Renaturierung der Alzette mit gleichzeitigem Anlegen eines Naherholungsgebiets mit einem intergenerationellen Fitness-Parcours usw. 

Themen sind auch die mit Soler geplante Windkraftanlage, deren Standort noch von der Trasse einer neuen Hochspannungsleitung der Creos abhängt. „Mit dieser Windkraftanlage könnten wir die Stromlieferung für alle Haushalte der Gemeinde absichern“, so der Bürgermeister. 

Neben der LSAP gehen mit der DP, „déi gréng“ und der CSV drei weitere Parteien am 11. Juni ins Rennen um die Gunst der Wählerschaft, die dann unter den insgesamt 44 Kandidatinnen und Kandidaten ihre elf Gemeindevertreter auserkoren muss.