Tageblatt Flèche du SudSieger Pim Ronhaar im Interview: „Will einen weiteren Schritt machen – vielleicht in Richtung WorldTour“

Tageblatt Flèche du Sud / Sieger Pim Ronhaar im Interview: „Will einen weiteren Schritt machen – vielleicht in Richtung WorldTour“
In Esch/Alzette freute sich Pim Ronhaar über den Gesamtsieg bei der Flèche du Sud Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Pim Ronhaar reiht sich in die Siegerliste der Tageblatt Flèche du Sud ein. Nach seinem Sieg beim Prolog am Mittwoch ließ der 21-jährige Cyclocross-Spezialist nichts mehr anbrennen. Im Gespräch mit dem Tageblatt verrät der Radsportler vom belgischen Cross-Team Baloise-Trek Lions, dass er bereits vor der Saison das Ziel definiert hat, das Etappenrennen in Luxemburg zu gewinnen. 

Tageblatt: Pim Ronhaar, sind Sie mit dem Ziel nach Luxemburg gekommen, die Tageblatt Flèche du Sud zu gewinnen?

Pim Ronhaar: Ja, das war von Anfang an mein Ziel. In der Off-Season habe ich mich mit meinem Trainer getroffen. Wir saßen am Tisch und haben unsere Ziele definiert. Die Tageblatt Flèche du Sud war dabei mein erstes großes Ziel. Das habe ich nun geschafft. Jetzt will ich mich auf meine nächsten Ziele fokussieren. 

Was sind Ihre zukünftigen Ziele?

Ich will mich mehr auf die Straße konzentrieren. Normalerweise nutzen Cycloross-Fahrer die Straßensaison als Vorbereitung auf den Winter. In diesem Jahr ist das für mich nicht der Fall. Ich will weitere Resultate auf der Straße einfahren und einen weiteren Schritt machen – vielleicht in Richtung WorldTour. Das ist in jedem Fall für mich mein großer Traum. Ich glaube, dass man Straßenrad und Cyclocross gut kombinieren kann. 

Ihr ehemaliger Teamkollege Thibau Nys hat es vorgemacht: Im letzten Jahr gewann er das Etappenrennen in Luxemburg und bekam dann einen Profivertrag bei Trek-Segafredo. Haben Sie mit ihm über das Rennen gesprochen?

Ja, er hat mir ein paar Ratschläge gegeben. Aber was die WorldTour angeht, mache ich mir gar keinen Druck. Wenn ich eine Chance bekomme, dann werde ich sie nutzen. Aber man weiß nie, wie es im Radsport läuft. Ich fühle mich im Team wirklich wohl, es ist auch auf der Straße sehr stark. Ohne das Team hätte ich niemals gewonnen. 

Auf der letzten Etappe in Esch/Alzette fuhren Sie mit dem Hauptfeld ins Ziel und sicherten sich den Gesamtsieg. War die Etappe eine der einfacheren Sorte?

Nein, das würde ich so nicht sagen. Wir wussten, dass es nicht einfach werden würde, weil der Anstieg doch schwierig war. Vor allem auf der ersten Passage – da waren wir „à bloc“. Vorne war eine Gruppe mit neun Fahrern. Wir haben begonnen, sie zu jagen, und konnten sie kontrollieren. Uns haben aber auch noch andere Teams geholfen, bei denen ich mich bedanken möchte. Die letzte Runde war dann doch sehr chaotisch, der Sprint war hektisch. Ich denke, die Organisatoren sollten die letzten 400 Meter noch mal überdenken. Es war gefährlich. Am Ende war ich aber gut platziert, wurde Elfter und habe mir so den Gesamtsieg gesichert. Es war also ein sehr guter Tag.

Wie würden Sie die vergangenen fünf Tage zusammenfassen?

Ich mag es, in Luxemburg zu fahren (Ronhaar nahm unter anderem 2019 am GP Bob Jungels teil, 2022 war er bereits bei der Tageblatt Flèche du Sud Anm. d. Red.). Ich glaube, dass wir im Team über die Tage keinen platten Reifen hatten. Das zeigt, wie gut die Straßen sind. Bis auf die letzten 400 Meter heute war die Organisation perfekt. Letztes Jahr ist der Mannschaft der Sieg mit Thibau (Nys) gelungen, in diesem Jahr konnte ich gewinnen. Ich glaube, das ist ein sehr gutes Pflaster für uns.