Essbare BlütenKöstliche Flower-Power auf dem Teller

Essbare Blüten / Köstliche Flower-Power auf dem Teller
Bärlauch-Blätter können bei der Ernte im Wald leicht mit denen von Maiglöckchen verwechselt werden. Das beste Unterscheidungsmerkmal ist der typische knoblauchartige Geruch des Bärlauchs.  Foto: dpa-Archiv

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Kornblume, Bärlauch, Veilchen und Rosen – die Blüten vieler Pflanzen sind nicht nur schön anzuschauen, auch als Zutat im Salat oder im Tee machen sie eine „bella figura“. Daisy Schengen hat sich in der Welt der essbaren Blüten umgeschaut und neben Sammel- und Zubereitungstipps auch ein frühlingshaftes Rezept zum Nachkochen mitgebracht.

Welche Blüten sind essbar?

Eins vorweg, es gibt viel mehr essbare Blüten, als man zunächst denken würde. Eine der bekanntesten Vertreter der Gattung ist Bärlauch („wilder Knoblauch“). Nicht zu verwechseln mit Maiglöckchen, dessen Blüten und Blätter nicht zum Verzehr geeignet sind. Neben dem „wilden Knoblauch“, der in feuchten und schattigen Gegenden zu finden ist und sich durch seinen charakteristischen Knoblauchduft auszeichnet, ist Löwenzahn eine weitere beliebte Pflanze, dessen Blüten essbar sind. In der klassischen „Bettseecheschzalot“ mit herzhafter Vinaigrette und gekochtem Ei sorgen die gelben Blüten für willkommene Farbtupfer.

Aber auch die Blüten der Ringel- und Kornblume, die von Sonnenblumen und Herbstalster, von Schnittlauch und Schnittknoblauch lassen sich in die Zubereitung von herzhaften Gerichten integrieren. Die Kapuzinerkresse mit ihren leuchtend gelben und orangefarbigen Blüten erfreut nicht nur das Auge des Betrachters, sondern sorgt mit ihrer milden Schärfe für eine feine Würze im Salat oder Kräuterquark. Aber Vorsicht: Pro Tag sollte man nicht mehr als je drei Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse verzehren, damit die darin enthaltenen Senföle den Magen nicht übermäßig reizen.

Veilchen-, Rosenblüten und Lavendel verleihen hingegen Desserts und Kuchen eine edle Note. Auch im Tee schmecken sie vorzüglich. Da sie sehr hitzeempfindlich sind, sollte sie jedoch bei der Zubereitung nicht mit kochend heißem Wasser überbrüht werden.

Gutes Erkennungsmerkmal: Die Blätter des Maiglöckchens ummanteln sich gegenseitig, während das beim Bärlauch nicht der Fall ist und er stark nach Knoblauch riecht
Gutes Erkennungsmerkmal: Die Blätter des Maiglöckchens ummanteln sich gegenseitig, während das beim Bärlauch nicht der Fall ist und er stark nach Knoblauch riecht Foto: dpa-Archiv

Nicht-essbare Blüten

Auch wenn die Früchte der Tomate essbar sind, so sind ihre Blüten nicht zum Verzehr geeignet. Genauso wie die Blüten von Maiglöckchen, die nicht essbar sind. Die Pflanze ist giftig, in ihren Blüten und Früchten ist die Giftkonzentration am höchsten.

Auch Tollkirsche, Fingerhut und Engelstrompete haben auf dem Teller nicht zu suchen. Der Verzehr der Beeren der Tollkirsche kann Halluzinationen auslösen und sogar tödlich enden. Eisenhut – die Pflanze mit den kegelförmig angelegten glockenähnlichen Blüten – gilt als giftigste Pflanze Europas. Und so schön die Blüten der Engelstrompeten auch anzuschauen sind, so beinhalten ihre Wurzeln und Samen besonders hohe Giftmengen.

Tee, Likör, Salat und Kuchen

Essbare Blüten sind vielseitig einsetzbar. Sie peppen geschmacklich einen frühlingsfrischen Salat auf und werten den klassischen Kräuterquark nicht nur optisch auf.

Lavendel- und Rosenblüten sind beliebte Teezutaten. Rosentee, weiß man in China seit langem, sorgt für ein schönes und ebenmäßiges Hautbild. Veilchen und Holunderblüten verleihen Sirups und Likören eine feine Note. Als Hauptzutat des beliebten Aperitifs Hugo avancierte in den letzten Jahren auch Holunderblütensirup in der Gunst der Genießer.

Anbau und Pflege

Essbare Blüten gibt es frisch oder getrocknet im Supermarkt zu kaufen. Wer dauerhaft in den Genuss von essbaren Blüten kommen möchte, baut sie zu Hause an. Die Pflanzen benötigen wenig Platz, gedeihen in Blumenkästen und -Kübeln. Sie brauchen wenig zusätzliche Nährstoffe, freuen sich jedoch über ein sonniges Plätzchen.

Ernte und Geschmack

Hier gilt die Faustregel: Das meiste Aroma steckt drin, wenn am Vormittag geerntet und so schnell wie möglich weiterverarbeitet wird. Eher fad schmecken sie, wenn die Blüten verblüht oder welk sind.

 Foto: dpa-Archiv

Frühlingshaft-frisch: Bärlauch-Salat

Zutaten:
1 Bund Bärlauch (mit Blüten)
½ Kopfsalat
½ Gurke
2 gekochte Eier
1 kleine Schalotte
1 TL Senf
5 EL Leinöl
3 EL Apfelessig
Salz und Pfeffer

Zubereitung:

1. Bärlauch und Salat waschen, putzen, trockenschleudern. Anschließend die Blätter in zentimeterdicke Streifen schneiden und in eine Salatschale geben, die Blüten zur Dekoration vorerst beiseitestellen.

2. Die Gurke waschen, halbieren und schälen. Nun die eine Hälfte noch einmal halbieren und in Scheiben schneiden. Die Gurkenscheiben zum Salat und Bärlauch geben.

3. Jetzt die gekochten und abgekühlten Eier schälen und klein würfeln. Zu den anderen Zutaten geben und alles grob vermengen.

4. Für das Dressing: Schalotte schälen und fein würfeln. In eine separate Schüssel geben. Dazu noch Senf, Öl, Apfelessig, Salz und Pfeffer hinzugeben und alles kräftig miteinander verrühren. Das Dressing kurz vor dem Servieren über den Salat geben, mit den Bärlauchblüten verzieren.

Tipp: Die Schalotte schmeckt noch milder, wenn die Schalottenwürfel für 5 Minuten in heißer Gemüsebrühe ziehen, bevor sie in den Salat gegeben werden. Das Leinöl reichert den Salat mit wertvollen, ungesättigten Omega-3-Fettsäuren an.