In der Meisterschaft ist es jedoch Lokalmatador Tornado, der nach Abschluss der Vorrunde an der Spitze der Tabelle steht. Dadurch bekommen es die Hauptstädter im Halbfinale mit dem Tabellenvierten Hurricanes U20 zu tun, die in den sechs Begegnungen der regulären Saison punktlos geblieben sind. Gegen den mehr als 20-fachen Landesmeister war das Nachwuchsteam im Hin- und Rückspiel mit 2:18 und 0:16 chancenlos. Für die Hurricanes geht es am Samstag ab 16:50 Uhr demnach vor allem darum, sich möglichst achtbar zu schlagen und dabei den einen oder anderen Treffer gegen den Topfavoriten zu landen. Das Team der Hurricanes setzt sich aus den Nachwuchsspielern der Huskies, der Knights und des Tornado Luxemburg zusammen. Dies ermöglicht es den Talenten, auf mehr Einsatzzeit zu kommen, als es in ihren jeweiligen Vereinen der Fall wäre. Das kommt der Jugendnationalmannschaft zugute und langfristig profitiert auch die A-Nationalmannschaft davon.

Eine weitaus höhere Hürde hingegen hat das aufstrebende Team aus Befort zu überwinden. Nach dem 7:4-Erfolg im November in eigener Halle gegen die Puckers musste der amtierende Meister vor zweieinhalb Wochen eine unerwartete 4:6-Niederlage gegen den Außenseiter hinnehmen. Die Partie wird also am Samstag der erste Höhepunkt des Wochenendes sein, bei dem der nationale Eishockey-Verband mit einem großen Zuschauerzuspruch rechnet. Mit dem beeindruckenden Durchschnitt von 400 Anhängern bei den Heimspielen vom Tornado Luxemburg und den Beaufort Knights braucht das Eishockey den Vergleich mit den „Mainstream-Sportarten“ Fußball, Basketball und Handball hierzulande nicht zu scheuen.

Proppenvoll dürfte die Arena am Sonntagabend sein, wenn Premierminister Xavier Bettel den Puck zum entscheidenden Spiel freigeben wird. Mit Interesse dabei sein wird auch der ehemalige NHL-Spieler Marc Habscheid, der es in der National Hockey League von 1979 bis 1996 auf 345 Einsätze und 72 Tore gebracht hat. Der aus Luxemburg stammende Trainer, der die kanadische Nationalität besitzt, hatte es in der Eishockey-Nation Kanada bis auf den Posten des Head Coach der Nationalmannschaft gebracht, mit der er im Jahr 2004 Weltmeister wurde.

In der vergangenen Saison hatte sich Befort seinen Premierentitel erst in den letzten zehn Minuten der regulären Saison gesichert. Nach Vorlage von Sascha Backes netzte Benny Welter zum entscheidenden Treffer zum 5:4 gegen Tornado ein. Mit dem Schlusspfiff wenige Minuten später brach ein regelrechter Jubelsturm auf der Eishalle im Osten des Landes aus. Dieses Szenario will die Tornado-Truppe, die sich durch diese Niederlage am Ende mit dem dritten Platz, noch hinter den Puckers, zufriedengeben musste, diesmal unbedingt vermeiden. „Das war die schlechteste Saison, die Tornado in den letzten 25 Jahren gespielt hat. Man darf gespannt sein, wie es diesmal ausgehen wird. Tornado und Befort haben über die Saison bewiesen, dass ihre Form stimmt. Aber auch die Puckers wollen ihre Chance nutzen“, so der langjährige Tornado-Spieler Claude Mangen, der jetzt für den Verband als Organisator der LHL im Einsatz ist.

In der zweiten Liga kämpfen vier Mannschaften um den Aufstieg in die erste Division. Gute Aussichten auf Platz eins haben die Cool Pickers, die am Samstag auf die Damenmannschaft des Tornado Luxemburg treffen. Im zweiten Halbfinale bekommen es die Reserven der Beaufort Knights mit den Silverbacks Luxemburg zu tun.