UmweltverschmutzungRümelinger ärgern sich über Müllberg gleich neben Naturschutzzone

Umweltverschmutzung / Rümelinger ärgern sich über Müllberg gleich neben Naturschutzzone
Schon seit Monaten verschandeln zwei abgestellte Fahrzeuge und ein Berg Müll auf dem „Steebierg“ in Rümelingen die Landschaft Foto: Tageblatt-Leser

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Beim Anblick auf dem „Steebierg“ in Rümelingen ist bei manchen Bürgern der Süd-Gemeinde der Geduldsfaden längst gerissen. Schon seit Monaten gibt es Streit um einen Müllberg auf einem Privatgrundstück – doch bisher ist ein Aufräumen des Platzes nicht in Sicht. 

 „Hier tickt eine Umweltbombe“, schreibt ein Tageblatt-Leser auf seinem Facebook-Profil. Der Rümelinger Bürger hat mehrere Fotos gepostet, auf denen zwei abgestellte Autos und jede Menge Müll zu sehen sind. Zwischen Bauschutt, einer Mülltonne und einem Verkehrsschild ist u.a. auch eine Gasflasche zu sehen. Handeln können er und andere Mitbürger nicht: Der ganze Schrott liegt auf einem privaten Grundstück und man habe sie gewarnt, dass man, wenn jemand auf Eigeninitiative den Dreck wegräumt, vom Eigentümer des Grundstücks juristisch belangt werden könnte. 

Der Gemeinde ist die Situation bekannt. Sowohl Schöffe Gérard Jeitz als auch Bürgermeister Henri Haine bestätigen auf Tageblatt-Anfrage, dass sie vor rund anderthalb Jahren vor Ort gewesen seien, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Doch auch für die Gemeinde ist ein Vorgehen gegen den Verantwortlichen nicht einfach. „Zunächst mussten wir die Eigentümergemeinschaft des Grundstücks anschreiben und uns von ihnen bestätigen lassen, wer den Müll dort lagert. Erst dann konnten wir die Polizei einschalten.“

Eine Anzeige sei erstattet worden, und die Affäre landete anschließend vor Gericht. Dort sei nun am 27. Januar ein Urteil gefallen, das allerdings dem Angeklagten bisher noch nicht zugestellt werden konnte. Ihm droht unter anderem eine Geldstrafe. „Es ist gut, dass wir nun endlich ein Urteil in der Affäre haben“, kommentiert der Rümelinger Bürgermeister die Situation. „Wir müssen uns in diesen Angelegenheiten eben an die Prozeduren halten. Das haben wir auch versucht, den betroffenen Bürgern zu erklären.“

Die Hoffnung, dass der Müllberg nun schnell verschwinden wird, könnte sich allerdings als trügerisch erweisen. Denn zunächst kann der Angeklagte gegen das Urteil Berufung einlegen – und es bleibt fraglich, ob ein Gerichtsurteil zur Räumung des Mülls mehr Wirkung zeigen wird, als die Aufforderungen der Gemeinde und der Rümelinger Bürger.