Mobil-LuxDie Tram und ein Ehrengast im Mittelpunkt des ersten europäischen Mobilitätskongresses auf Kirchberg

Mobil-Lux / Die Tram und ein Ehrengast im Mittelpunkt des ersten europäischen Mobilitätskongresses auf Kirchberg
Stargast: Komiker Alfons sorgte bei der Eröffnung der Mobil-Lux für die Lacher Foto: Editpress/Alain Rischard

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Rund 400 Mobilitätsexperten nehmen am ersten internationalen Mobil-Lux-Kongress auf Kirchberg teil. Der Startschuss fiel am Montag mit einem Überraschungsgast, dem deutsch-französischen Komiker Alfons, bekannt aus dem Deutschen Fernsehen mit seinem Puschelmikrofon. 

Wenn ein bekannter deutscher Komiker auf einem Mobilitätskongress unmittelbar nach der Bürgermeisterin der Stadt Luxemburg, Lydie Polfer (DP), auftritt, dann kann man sich schon Fragen stellen. Schließlich ist es noch nicht allzu lange her, da hatte sich Polfer mit ihren Aussagen zur Festungsstadt im Interview mit Radio 100,7 den Zorn der Radaktivisten zugezogen. Autos könnten nicht auf andere Straßen ausweichen, weshalb man zentrale Achsen nicht für Fußgänger und Radfahrer reservieren könne, so Polfers Argumentation damals.

Minister François Bausch
Minister François Bausch Foto: Editpress/Alain Rischard

Beim am Montag eröffneten ersten Lux-Mobil-Kongress auf Kirchberg hätten die 400 Teilnehmer über ein derartiges Zitat gelacht wie über Alfons’ Witze. Schließlich geht es auch darum, die Mobilität der Zukunft zu planen und sich an den Initiativen des Auslands zu inspirieren. Oder umgekehrt, für die Teilnehmer aus Frankreich, Belgien, Deutschland, der Schweiz, Norwegen, Dänemark, Finnland und Marokko, sich an Luxemburg zu orientieren. Weshalb der Kongress auch ganz im Zeichen der Tram steht, auch wenn Mobilitätsminister François Bausch („déi gréng“)  in seiner Begrüßungsrede betonte, dass es „auf die Mobilitätsfrage des 21. Jahrhunderts keine einzelne Antwort gibt, sondern sie umfasst ein ganzes System, das geändert werden muss“. Weshalb er später auch dem Gremium den nationalen Mobilitätsplan (PNM2035) vorstellte. Allein der Klimawandel zwinge zum Handeln, schließlich sei der Transport für ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich, so Bausch weiter. „Als wir den Bau der Tram angekündigt haben, war der Großteil der Bevölkerung dagegen. Das hat sich geändert, als das erste Teilstück eingeweiht wurde. Ich war zwar immer optimistisch, aber den phänomenalen Erfolg, heute, mit 100.000 Passagieren pro Tag, hatte ich nicht erwartet“. 

Der Lux-Mobil-Kongress wird vom Mobilitätsministerium, zusammen mit Luxtram und der Stadt Luxemburg, organisiert, weshalb nach Bausch Lydie Polfer die Teilnehmer aus dem In- und Ausland begrüßte. Was folgte, war der in Paris aufgewachsene und in Hamburg lebende Alfons, dessen Lieblingsthema die Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen sind. Aber auch für die Luxemburger hatte der Komiker ein paar alles andere als böse gemeinte Worte übrig: „Als ich das erste Mal Luxemburgisch hörte, da dachte ich, das sind Deutsche, die mich verarschen!“ Alfons vergaß auch nicht, die Veranstalter zu loben: „Gratulation an die Organisation. Ihr habt euch für euren Mobilitätskongress den einzigen Tag in den letzten 30 Jahren ausgesucht, wo in Deutschland nichts geht (…). Eigentlich braucht ihr mich hier gar nicht, ihr habt genug Humor.“ In der Tat legten Warnstreiks bei Bahnen, Flughäfen und in der Schifffahrt am Montag den öffentlichen Verkehr in Deutschland lahm.  

Nach diesen Auftaktworten begannen die einzelnen Konferenzen. Sie werden am Dienstag fortgesetzt. Dann wird auch Lydie Polfer die Mobilität der Stadt Luxemburg vorstellen. Mit einer Prise Humor?

Auf dem Vormarsch ist die sogenannte „On-demand-Mobilität“
Auf dem Vormarsch ist die sogenannte „On-demand-Mobilität“ Foto: Editpress/Alain Rischard