Genau wie am Vortag bei den Damen, war auch gestern Abend bei den Herren das erste Halbfinale ein vorgeschobenes Finale. Die beiden Play-off-Teilnehmer Strassen und Diekirch standen sich gegenüber. Ab den ersten Bällen sah man im Diekircher Lager einen Biss, den man über die Saison weitgehend vermisst hatte. Sie wollten dem Gegner gleich den Schneid abkaufen. Und da Strassen doch etwas überrascht schien, gelang dies in einer ersten Phase auch. Diekirch führte schon mit 8:4, ehe Strassen ebenfalls ins Spiel fand. Der Diekircher Vorsprung schmolz dahin. Jedermann glaubte, die Drangperiode des Außenseiters sei vorbei, doch weit gefehlt. Diekirch erhöhte wieder den Druck – zwei Asse waren die direkte Folge – und es stand 15:9. Der Strassener Coach Massimo Tarantini nahm eine Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Sichtlich fand er die richtigen Worte, denn Strassen fand wieder den Anschluss (17:17) und ging mit 19:18 erstmals in Führung. Bei 20:22 musste der Diekircher Coach Patrick Wagner schon seine zweite Auszeit nehmen. Ein anschließender Stellungsfehler verschlechterte die Lage von Diekirch noch weiter. Dann griff der Strassener Block noch zweimal zu und der erste Satz ging mit 25:22 an den Favoriten. Die Diekircher Fehlerquote beim Aufschlag war einfach zu hoch gewesen, um ein besseres Resultat zu erhoffen.

Im zweiten Satz blieben die gleichen Akteure auf dem Spielfeld. Dieser Satz war von Anfang an von beiden Teams umkämpft. Kein Ball wurde verlorengegeben, aber keine Mannschaft vermochte sich abzusetzen. Als Strassen dann den Druck erhöhte, ließ der Gegner locker. Drei Asse und der Favorit führte mit 15:10. Wagner nahm eine Auszeit. Sina Arab und Christian Galoppo waren nur noch schwer zu stoppen. Nur Pedro konnte auf Diekircher Seite dagegenhalten. Eine zweite Auszeit brachte auch nicht die erhoffte Wende. Sieben Satzbälle standen Strassen zur Verfügung, um den Satz abzuschließen. Zwei konnte Diekirch abwehren, ehe Galoppo mit einem Block-out den Satz zumachte.

Nun stand Diekirch unter Lieferzwang, wollte man nicht schon nach drei Sätzen Abschied vom Pokal nehmen. Strassen mit der gleichen Aufstellung, bei Diekirch musste Jesus Montero seinen Platz räumen für Zhivador Ivanov. Strassen legte mit 3:0 vor, doch Diekirch konterte mit dem gleichen Ergebnis. Strassen legte nach und es stand schnell 9:4 – Wagner unterbrach den Strassener Lauf mit einer Auszeit. Einige Annahmeprobleme schlichen sich ins Strassener Spiel und Diekirch konnte seinen Rückstand leicht verringern. Doch der Favorit konterte ein weiteres Mal und ließ die letzten Diekircher Hoffnungen schmelzen. Eine Aufschlagserie von Pablo Da Rocha ließ die Diekircher Annahme leiden. Strassen dominierte nun nach Strich und Faden. Ein Angriff von Arab besiegelte dann das Schicksal von Diekirch. Mit 25:16 gewann Strassen auch Satz drei und damit das Halbfinale. Damit können die Laevaert und Co ihren Titel heute verteidigen.

Der Strassener Trainer sah am Anfang etwas Nervosität in seiner Mannschaft, als Diekirch diesen tollen Start vorlegte, „doch als wir die Spieler beruhigt hatten, lief es wie vorgesehen. Wir konnten unser Spiel so aufziehen, wie wir es vorgesehen hatten.“ Als Fazit kann man sagen, dass Strassen das Spiel stets in der Hand hatte, dank weniger Fehlern, einer stabileren Annahme und eines besser postierten Blocks. Nur im Angriff und in der Feldverteidigung konnte Diekirch einigermaßen mithalten.