EschDossier „Handwierkerhaff“: zwei potenzielle Grundstücke in Aussicht

Esch / Dossier „Handwierkerhaff“: zwei potenzielle Grundstücke in Aussicht
So sah das ursprüngliche Projekt der „Escher Betriber“ für ein „Handwierkerhaff“ aus. Daraus wird wohl eher nichts. Foto: Escher Betriber

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Der Escher „Handwierkerhaff“ könnte doch Realität werden, allerdings stehen noch eine Menge Fragezeichen hinter dem zukunftsweisenden Projekt.

Die Verantwortlichen der Stadt Esch hatten am Freitag auf eine Pressekonferenz geladen und präsentierten dabei zwei Grundstücke, auf der sich Escher Betriebe in Zukunft niederlassen könnten: die Hallen der Metzeschmelz und ein Areal am Kreisverkehr Ehleringen. Wie genau das gehen soll, bleibt aber zu klären.

Am 5. Oktober 2022 hatte das Tageblatt vom geplanten „Handwierkerhaff“ respektive dem gescheiterten Versuch, einen solchen auf dem Gebiet der Stadt Esch anzusiedeln, berichtet. Warum ein Handwerker-Hof die bessere Lösung für Esch gewesen wäre, wurde gleichzeitig im begleitenden Meinungsartikel erläutert. Das Projekt des „Handwierkerhaff“, mit bis zu 50 verschiedenen Betrieben auf einer Fläche mit gemeinsamen Nutzräumen, sollte laut den Escher Betrieben gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen – den existierenden PMEs die Möglichkeit zur Expansion und somit zur Sicherung ihrer Aktivitäten bieten und gleichzeitig neue anzuziehen. Dies, mit einem innovativen Konzept, angelehnt an das 1535°: kurze Wege, lokale Arbeitsplatzschaffung, Stärkung der lokalen Wirtschaft, erhöhte Lebensqualität für die Beschäftigten, ökologisch, kreativ und den Regeln der Kreislaufwirtschaft entsprechend, wäre der „Handwierkerhaff“ ein Vorzeigemodell für die Zukunft gewesen, wie die „Escher Betriber“ betonten.

Das würde letztendlich auch Esch zugutekommen. Schließlich steuere die Stadt mittelfristig auf über 50.000 Einwohner zu. Und die müssten auch irgendwo arbeiten, sofern Esch nicht zu einer „Schlafstadt“ werden soll.  Als Standort hatten die „Escher Betriber“ das Grundstück der früheren Twinerg-Anlage neben der Autobahn im Visier. Die wurde allerdings 2020 vom Wirtschaftsministerium dem belgischen Traktoren-Hersteller Joskin zugesprochen.

Machbarkeitsstudie

Einen einzelnen „Handwierkerhaff“ wird es wohl nicht geben, aber immerhin haben die Verantwortlichen der Stadt Esch zwei Grundstücke auserkoren, die als zukünftiger Standort dienen könnten. „Stolz sei man darauf“, hatte Bürgermeister Georges Mischo (CSV) in Anwesenheit des kompletten Schöffenrats betont. Die beiden Standorte seien in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium und dem Ministerium für Landesplanung ausgewählt worden. Als Nächstes würde eine Machbarkeitsstudie eingeleitet.

Der Standort der ehemaligen Twinerg war bei den Zusammenkünften der Stadt Esch mit dem Wirtschaftsministerium offensichtlich kein Thema. Ob dort, wie von der Regierung angekündigt, wirklich Joskin sein Werk errichten wird, konnte Mischo am Freitag nicht definitiv beantworten.    

Die Verantwortlichen der Escher Betriebe waren bei den Zusammenkünften nicht dabei, sollen nun aber mit ins Boot genommen werden. „Ich kann mir vorstellen, an beiden Standorten Escher Handwerksbetriebe anzusiedeln“, sagte Georges Mischo. Die Unternehmen mit großem Fuhrpark könnten am Kreisverkehr unterkommen, die kleineren im neuen Viertel Metzeschmelz, das bekanntlich autoarm geplant wird. Jedenfalls werde in der Gemeinderatssitzung vom 29. April ein dementsprechender PAG zur Abstimmung gestellt, weshalb Mischo die Metzeschmelz als kurzfristigere der beiden Lösungen bezeichnete. Ob eine Nutzung der Hallen im großen Stil während der Rückkonvertierung überhaupt möglich ist, muss sich aber noch herausstellen. 

Gewächshäuser mit lokaler Produktion sollten ebenfalls ein Teil des „Handwierkerhaffs“ werden
Gewächshäuser mit lokaler Produktion sollten ebenfalls ein Teil des „Handwierkerhaffs“ werden Foto: Escher Betriber