BasketballKonstant nach oben: Die Arantia Fels hat zum dritten Mal in Folge das Play-off perfekt gemacht

Basketball / Konstant nach oben: Die Arantia Fels hat zum dritten Mal in Folge das Play-off perfekt gemacht
Für Malik Wilson (am Ball) gehört die Arantia, wenn alle Spieler an Bord sind, zu den Top-Vier-Mannschaften der LBBL Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Play-off-Qualifikation perfekt, zum dritten Mal in Folge: Die Arantia Fels um Malik Wilson hat sich in den letzten Jahren zu einem ernsthaften Play-off-Kandidaten entwickelt und will diese Entwicklung weiter bestätigen.

Mit dem Sieg am Freitag gegen Walferdingen zog die Arantia Fels nicht nur an ihrem Gegner in der Tabelle vorbei, sondern machte auch die Qualifikation fürs Play-off perfekt. Für die Spieler um die beiden Wilson-Brüder ist es zugleich das dritte Mal in Folge, dass sie in der zweiten Saisonhälfte noch im Titelrennen mitmischen dürfen. In der Saison 2020/21 beendete Fels die reguläre Spielzeit auf dem sechsten Rang. In einer Saison, die stark durch Corona und Modusanpassungen geprägt war, war schließlich im Viertelfinale gegen Düdelingen Schluss. Damals wurde diese Runde in einer einzigen Partie entschieden. In der letzten Saison beendete die Arantia die Qualifikationsphase erneut auf Platz sechs. Im anschließenden Viertelfinale, das nach dem Modus „best of three“ augetragen wurde, verlor man dann jedoch deutlich mit 0:2 gegen die Etzella Ettelbrück.

Nun also zum dritten Mal der Play-off-Einzug und die reguläre Saison könnte Fels sogar noch besser abschließen als bisher, denn der Sieg gegen Walferdingen hat das Team vorerst auf Rang fünf katapultiert – wenn man die beiden Nachholspiele der Etzella, die noch augetragen werden müssen, einrechnet. Etwas überrascht zeigte sich am Montag Malik Wilson, der noch gar nicht so richtig auf dem Schirm hatte, dass die Top acht rechnerisch in der Tasche sind. „Damit haben wir das Ergebnis der letzten Saison bestätigt“, freute sich der 27-Jährige.

Zu verdanken hat die Arantia dies einer bemerkenswerten Aufholjagd, die im Dezember eingeläutet wurde und eine Erfolgsserie von sechs Siegen – darunter Siege gegen Steinsel und Ettelbrück – mit sich brachte. Ein „Run“, der jedoch am Sonntag gegen Düdelingen endete, denn mit Profi Overton hat sich das wohl wichtigste Puzzlestück im Spiel der Felser nach einigen wenigen Sekunden verletzt. „Er ist mit dem gleichen Fuß umgeknickt wie schon am Anfang der Saison. Doch ich bin optimistisch, dass es nicht zu schlimm ist“, sagte der jüngere Wilson-Bruder am Montag. Es war die damalige Verletzung des US-Amerikaners, die Fels zu Beginn der Saison auch in der Tabelle weit zurückgeworfen hatte. Damals verletzte sich auch dann auch noch Wilson selber und die Arantia stand erst einmal in den unteren Tabellenregionen – Rang zehn mit einer Bilanz von zwei Siegen und sechs Niederlagen. 

Ernsthafter Play-off-Kandidat

Doch mit der Rückkehr von Wilson und vor allem Overton kam auch der Erfolg zurück. „Ich bin ganz klar der Meinung, dass wir eine Top-vier-Mannschaft sind, wenn alle Spieler an Bord sind“, so der 27-Jährige weiter. „Wir stehen aggressiv in der Verteidigung, laufen 40 Minuten in der Offensive. Das hat man zum Beispiel gegen Steinsel gesehen, die zum Schluss der Partie eingebrochen sind“, erklärte Wilson weiter, der auch das gut harmonierende Kollektiv hervorhob: „Der menschliche Aspekt ist bei uns sehr wichtig, so werden auch die Profi-Spieler ausgesucht. Bei der Integration, auch von Spielern wie Mykolas (Maindron, Anm. d. Red.), macht der Trainer einen hervorragenden Job.“

Ich freue mich einfach, wenn Fels auch nach außen endlich als ernsthafter Play-off-Kandidat wahrgenommen wird

Malik Wilson

Ein Händchen, was Neuzugänge betrifft, hat man in Fels eh schon seit Jahren. Dass ausgerechnet der ehemalige Steinseler Maindron und der Ukrainer Senchenko, die beide seit dieser Saison im Kader stehen, am Freitag gegen die Résidence für entscheidende Treffer sorgten, überrascht da nicht. Und dass es nun auch Spieler aus der eigenen Jugend, wie der 16-jährige Edson De Sousa Silva, in die erste Mannschaft schaffen, zeigt, welche Arbeit auch in den letzten Jahren in der Jugend des Vereins gemacht wurde. „Da gilt auch ein Dank an den Vorstand und die Arbeit hinter den Kulissen. Allein der Fakt, dass wir einen Jugendtrainer in Vollzeit engagieren konnten, spricht für sich.“ Mit der erneuten Play-off-Qualifikation zeigt das LBBL-Team derzeit, welche konstante Entwicklung in Fels in den letzten Jahren passiert ist. „Ich freue mich einfach, wenn Fels auch nach außen endlich als ernsthafter Play-off-Kandidat wahrgenommen wird.“

Mit dem 3×3 nach Malta?

Malik Wilson selbst bestreitet nun bereits seine fünfte Saison im Felser Trikot und bereut den Schritt von Ettelbrück zum kleinen Dorfverein nicht. „Ich habe die Möglichkeit bekommen, als Bankspieler in einen Verein zu kommen, bei dem ich es in die Starting Five geschafft habe und regelmäßig 30 Minuten spiele und mein Talent auf der großen Bühne zeigen kann.“ Sportlich läuft es für den 27-Jährigen also gut, auch wenn er sich bewusst ist, dass weiterhin Luft nach oben bleibt. Im letzten Sommer war er sogar Teil der ersten luxemburgischen 3×3-Nationalmannschaft. Eine Disziplin, der er auch künftig treu bleiben möchte. „Ich kann jedem nur empfehlen, es selbst einmal auszuprobieren. Wie solche Turniere aufgezogen werden, die ganze Kulisse, ist einfach mega. Im letzten Jahr in Zypern spielten wir etwa am Meer.“ Derzeit befindet sich der Verband auf der Suche nach einem neuen Nationaltrainer. Wilson selbst hofft, dass er auch von diesem erneut berücksichtigt wird. Denn bei den Spielen der kleinen Staaten Ende Mai steht auch erstmals das 3×3 auf dem Programm. „Die JPEE waren schon immer ein Ziel, beim traditionellen Basketball hat es noch nicht geklappt, vielleicht dann jetzt mit dem 3×3. Es wäre jedenfalls eine große Chance.“ 

Es ist vor allem der „physische Teil des 3×3“, wie Malik Wilson erklärte, von dem er auch in der LBBL profitiert: „Beim 3×3 wird viel mehr durchgehen gelassen, nicht jeder Fehler gepfiffen. Man versucht auch in der LBBL dadurch öfters durchzugehen und landet dann häufiger an der Freiwurflinie.“ Auch in Sachen Verteidigung kann er seiner Meinung nach viel mitnehmen. „Man muss alle Positionen verteidigen können. In meinem Fall dann auch die ‚Großen’ unter dem Korb, etwas, das mein Trainer mir nun auch öfters in der Meisterschaft anvertraut.“

Und wer weiß, vielleicht darf Malik Wilson Luxemburg bei der 3×3-Premiere in Malta vertreten. Doch erst einmal gilt der Fokus der LBBL und dem im März beginnenden Play-off, in dem Fels nur zu gerne endlich auch die erste Runde überstehen möchte. Es wäre ein weiteres neues Kapitel in der Geschichte des Klubs.