Meister am MesserInternationale Olympiade junger Köche: Timothée Goedert – erster Luxemburger im Wettbewerb

Meister am Messer / Internationale Olympiade junger Köche: Timothée Goedert – erster Luxemburger im Wettbewerb
Timothée Goedert in Aktion in Indien. Hohe Stressresistenz wird dem 18-Jährigen nachgesagt. Sein Umgang mit Messern wurde in Indien mit einem Preis belohnt.  Foto: EHTL/TG

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Timothée Goedert, Berufswahl Koch, hat zum ersten Mal in der Geschichte der „Young Chef Olympiade“ das Großherzogtum vertreten. Der 18-jährige Schüler der „Ecole d’hôtellerie et de tourisme du Luxembourg“ kehrt begeistert vom Kochwettbewerb zurück. Voller Erfahrungen und mit geschärftem Blick für die Zukunft.

Einst soll er dem Großvater beim Kochen neugierig über die Schulter geschaut haben. Am Donnerstag kehrte Timothée Goedert nach Luxemburg zurück. Vom 29. Januar bis zum 4. Februar hat der 18-jährige Schüler der Hotel- und Touristik-Fachschule EHTL in Diekirch an einem internationalen Wettbewerb für Nachwuchsköche teilgenommen – als erster Luxemburger. Rund 50 Nationalitäten waren vertreten.

Die Olympiade „Young Chef“ fand dieses Jahr in Indien statt. „Die Reise war mit zehn Stunden schon relativ lang, aber alles lief glatt“, sagt Timothée Goedert. – Und der Wettbewerb? „Es gab verschiedene Disziplinen. Zum einen wurde meine Schneide-/Kochtechnik bewertet. Danach musste ich dann beispielsweise anhand einer vorgegebenen Liste ein vegetarisches Gericht zubereiten.“ In der Kategorie Handhabung des Schneidwerkzeugs hat Goedert übrigens den ersten Preis gewonnen.

Auf die Frage, wie es zur Teilnahme gekommen sei, erklärt der junge Koch: „Ich wurde von meinem Lehrer und Mentor Alain Hostert gefragt, ob ich keine Lust hätte. Natürlich habe ich Ja gesagt!“

Timothée Goedert scheint zufrieden mit seinem Abschneiden bei der Koch-Olympiade: „Für die Top 20 hat es leider nicht gereicht, doch ich habe das Finale der Dr. Bose Challenge erreicht. Dort ging es darum, mit bis zum Start unbekannten Zutaten ein Rezept zu erarbeiten und es zuzubereiten. 90 Minuten hatten wir insgesamt Zeit dafür.“

Kreativ kochen unter Zeitdruck

Und nun? „Jetzt werde ich mich wieder der Schule widmen – bis Anfang Mai. Anschließend hab ich das Examen für meinen Abschluss.“ Dort soll er übrigens einen ganzen Hasen vor- und zubereiten.

Nach bestandener Prüfung möchte er ins Ausland. „Wohin mich meine Leidenschaft bringt, überlasse ich dem Schicksal. Nach meinem Abschluss möchte ich unbedingt in verschiedene Länder reisen und verschiedenartigste Küche kennenlernen, um dann meinen eigenen Stil zu kreieren.“ Das bedeutet „Reisen und Arbeiten“, mindestens ein Jahr lang. Anschließend will er weitersehen. Bekannte luxemburgische Gastronomietempel, in denen er schon Praktika gemacht hat, zeigten sich in ihren Beurteilungen sehr zufrieden: Stressresistent sei er, und sehr souverän.

Zu einem Sternekoch möchte er nicht in die Lehre, zumindest nicht gleich – eher in ein kleines Restaurant. Ob ihn denn kein bekannter Koch inspiriere? „Ich würde nicht sagen, dass mich ein Koch inspiriert, sondern eher der Ehrgeiz, den alle haben, um neue Sachen zu entdecken und auszuprobieren“, erklärt Goedert.

Eine Idee, wo es hingehen soll, hat er schon: „Im Moment liebe ich ja die japanische Küche. Zu meinen Lieblingsessen zählen auf jeden Fall Ramen – japanische Nudelsuppen –, des Weiteren interessieren mich alle möglichen Nudelgerichte.“

Der junge Koch kehrt mit vielen neuen Erfahrungen aus Indien zurück. Und mit einer gestärkten Überzeugung: „Meine wahre Inspiration fürs Kochen ist, Leute zusammenzubringen und sie glücklich zu machen.“ Der Schreiber dieser Zeilen ist überzeugt: Timothée Goedert kann kochen und dabei auch glücklich machen – bereits heute schon.

Drei Fragen an Alain Hostert (EHTL/Lehrer und Mentor)

Sind Sie zufrieden mit Teilnahme und Ergebnis?

Bei der Verkündung der Ergebnisse war ich stolz, Timothée auf der Bühne zu sehen. Ich hörte die Jury laut „Timothée Goedert from Luxembourg, EHTL“ verkünden. Dies für den Mentor Award und später noch für den Preis der besten Knife Skills. Das Resultat bestätigt, dass die Basis unserer Ausbildung sehr solide ist und wir international mithalten können.

Wie soll man diesen Wettbewerb und Timothée Goederts Leistung einordnen?

Timothée hat sich gegen 52 Kandidaten in zwei Kategorien durchgesetzt. Dies mit Können, Präzision und ruhiger Professionalität. Die „Young Chefs“-Olympiade in Indien findet schon seit neun Jahren statt und Luxemburg ist beim ersten Mal gleich positiv aufgefallen. Die EHTL ist stolz, Luxemburg gastronomisch präsentiert zu haben. Mit dem Wissen von heute, wie der Wettbewerb aufgebaut ist, wird das Training für die nächsten Auflagen auch einfacher.

Was wünschen Sie Timothée Goedert für die Zukunft?

Die EHTL lehrt viel Soft und Hard Skills in verschiedenen Bereichen der Gastronomie, des Tourismus und der Gastfreundschaft. Timothée sowie allen Schülern wünschen wir, dass sie nach der Schule einen erfolgreichen Weg gehen.

Hotel- und Tourismusschule

1949 wurde die Hotelschule in Diekirch gegründet. Grundidee war, die Söhne und Töchter der einheimischen Hoteliers auf die Übernahme des elterlichen Betriebs vorzubereiten. Das sei heute nicht mehr der Fall, so Direktor Michel Lanners im Tageblatt-Gespräch. Seit seinem Amtsantritt hat er nicht nur das frühere „Lycée technique hôtelier Alexis Heck“ in „Ecole de l’hôtellerie et du tourisme“ umbenannt, sondern das schulische Angebot sehr viel breiter aufgestellt – mit vielen Leistungsstufen – von einem CCP als Koch über verschiedene Abschlussdiplome im Horeca- und Tourismusbereich bis hin zu einem BTS in „Hospitality Management“ – und mit der Möglichkeit, im Ausland weiterzustudieren. In der hiesigen Gastronomie fehlen derzeit etwa 3.000 Arbeitskräfte. Die Hotelschule in Diekirch bildet jährlich rund 300 solcher Fachkräfte aus. „Sie haben dadurch eine echte Jobgarantie“, so Michel Lanners.
Weitere Infos: www.ehtl.lu

Dolly
7. Februar 2023 - 8.46

All Respekt fir deen jongen Mensch, gin jo och nach "Staerekäch" zou Luxusburg, wou sinn déi dann????