Tischtennis-PokalsiegerMarc Dielissen: „Unsere Einstellung war mitentscheidend“

Tischtennis-Pokalsieger / Marc Dielissen: „Unsere Einstellung war mitentscheidend“
Marc Dielissen war etwas überrascht vom Pokalsieg Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Der 3:0-Erfolg von Marc Dielissen im Auftaktspiel gegen Christian Kill war der Dosenöffner für den Sieg des DT Howald im Pokalfinale gegen die favorisierte Mannschaft der DT Linger. Das Tageblatt hat sich gleich nach dem zweiten Pokalsieg nach 2021 mit dem Howalder „Urgestein“ unterhalten.

Tageblatt: „Glückwunsch zum doch etwas unerwarteten Pokalsieg. In der Rangliste sind Sie hinter Cheng Xia eingestuft. Warum standen Sie dennoch, sowohl im Halbfinale als auch im Finale, im Aufgebot?

Marc Dielissen: „Neben Tomas (Koldas) haben wir drei ähnlich starke Spieler im Team. In der vergangenen Woche haben wir uns ausschließlich auf das Halbfinale gegen Düdelingen vorbereitet. Ich habe die Partie begonnen und Cheng (Xia) war bereit, um gegebenenfalls eingewechselt zu werden. Nach der starken Leistung am Samstag sind wir nach dem Motto „Never change a winning Team“ ins Finale gegangen.

Mit Ihrem Sieg gegen Christian Kill hatten nur die wenigsten gerechnet. Konnten Sie ihn bereits in der Vergangenheit schlagen?

Vor einiger Zeit konnte ich ihn einmal auf einem Turnier bezwingen. Zuvor ist er meistens als Sieger von Tisch gegangen. In den letzten Jahren hat er sich immer weiter verbessert und ist in meinen Augen auch der beste Spieler.

Die Überraschung kam zum richtigen Zeitpunkt. Es waren vor allem Ihre Aufschläge, die ihm zu schaffen machten …

Er ist nicht richtig ins Spiel gekommen, das konnte ich ausnutzen, indem ich etwas riskanter gespielt habe. Auf meine Aufschläge hin ist es ihm nicht gelungen, seinen starken Rückhand-Flip einzusetzen. Dadurch kam es seltener zu längeren Ballwechseln, wo er mir überlegen ist.

Im Gegensatz zum Halbfinale kamen Sie an Position zwei zum Einsatz. Was war der Hintergedanke bei diesem Schachzug?

Ich spiele lieber gegen Christian (Kill) als Xu (Wang). Er hingegen hat schon Begegnungen gegen Frane (Runjic) bestritten. Aus diesem Grund haben wir die Positionen getauscht.

Sind Sie überrascht über den Pokalsieg?

Etwas überrascht bin ich schon. Wir sind davon ausgegangen, dass es ein schweres Spiel werden würde, da Linger eine sehr starke Mannschaft hat. Nach meinem Sieg und dem Erfolg von Tomas (Koldas), trotz  0:2-Satzrückstand gegen Frane (Runjic), glaubte ich daran, dass die Begegnung zu unseren Gunsten ausgehen könnte.

Ein Wort zur Leistung von Tomas Koldas.

Tomas ist bei weitem unser stärkster Spieler. In der Meisterschaft hatte er zuletzt noch gegen Frane (Runjic) verloren. Er ist aber sehr nervenstark und konnte in dieser Saison schon eine ganze Reihe von engen Matches gewinnen.

Was dachten Sie, als Linger Arlindo De Sousa für Christian Kill einwechselte?

Ich bin davon ausgegangen, dass Christian (Kill) einen schweren Stand gegen Tomas (Koldas) haben würde. Diesen Wechsel kann ich nachvollziehen, auch wenn Tomas gegen Arlindo favorisiert ist.

Was war ausschlaggebend zum Sieg Ihrer Mannschaft?

Erstens unser guter Kampfgeist und zweitens der Schock, den wir Linger mit den ersten beiden Siegen verpasst haben. Durch unsere Einstellung konnten wir uns diesen Vorteil erarbeiten.

Nach diesem Erfolg können Sie die entscheidende Phase der Meisterschaft mit breiter Brust angehen?

Der Pokalsieg verleiht uns natürlich zusätzliche Motivation. Unsere kommenden Gegner sind jetzt etwas vorgewarnt. In der Meisterschaft, die erst in drei Wochen wieder startet, wird nach einem anderen Modus gespielt. Mal sehen, ob es uns gelingt, den Elan dann mitzunehmen. Unsere Chancen, um das Halbfinale der Meisterschaft zu erreichen, schätze ich auf 50:50 ein.