Euro MeetFilmmaterial und Fünfjahrespläne: Das Fazit von Nationaltrainer Arslane Dris

Euro Meet / Filmmaterial und Fünfjahrespläne: Das Fazit von Nationaltrainer Arslane Dris
Das Handy von Arslane Dris (l.) ist sein ständiger Begleiter Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

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Das 23. Euro Meet ist zu Ende. Aus FLNS-Sicht stachen die fünf A-Finals heraus. Nationaltrainer Arslane Dris kam im Interview mit dem Tageblatt auf Höhepunkte und Enttäuschungen der diesjährigen Ausgabe zurück. 

Der absolute Überflieger des Euro Meet: „Davon gibt es viele. Bei den Frauen wäre da Sophie Hansson, die über die 50 m Brust einen neuen Meet-Rekord aufgestellt hat. Bei den Männern kann man sie eigentlich nicht alle aufzählen. Vom Ukrainer Mikhailo Romanchuk über Ben Proud oder Chad le Clos: Das sind alles Leute, die ein internationales Standing haben. Wir können uns bei diesen Schwimmern bedanken. Ihre Präsenz hier zeigt, dass das Meeting sehr offen und wichtig geworden ist. Im nächsten Jahr wird das Plateau, während der Olympia-Qualifikationsphase, noch dichter werden. Die Dimension und Stimmung steigen jährlich.“

Die Formkurve der Athleten im Januar: „Der Januar stellt immer eine besondere Zeit im Jahr dar. Es ist der Übergang von der Kurzbahn auf die 50-m-Saison und die Qualifikationen für die internationalen Meisterschaften wie die WM in Fukuoka. Es ist demnach ein guter Wettbewerb für Standortbestimmungen. Viele Schwimmer schauen deshalb nicht unbedingt auf die Leistung, sondern eher danach, wie weit sie physisch und technisch sind. Für die Luxemburger ist es ähnlich. Einer unserer nächsten Höhepunkte sind die JPEE in Malta. Es ist für die Nachwuchsschwimmer sehr wichtig, das hohe Niveau und die Anforderungen vorher kennenzulernen.“

Der beste Moment aus nationaler Sicht: „Das ist jedes Mal gewesen, wenn ein Luxemburger in einem A- oder B-Finale stand. Es ist ein Stolz, denn die Konkurrenz ist enorm. Es ist das Ziel, in der Heimat auf der Höhe zu sein und zu zeigen, dass wir mithalten können – obschon es altersmäßig vielleicht ein paar Schwierigkeiten gibt. Bei den Frauen sind wir nicht auf Top-Niveau. Wir sind nie die Einzigen, die sich weiterentwickeln.“

Maud Allar
Maud Allar Foto: Editpress/Gerry Schmit

Das unerwartete Finale: „Ich ziehe meinen Hut vor João Carneiro. Er hatte sich in Portugal auf seine Studien fokussiert. So ein Comeback verdient Anerkennung. Max Mannes und Julien Henx standen ebenfalls in den A-Finals. Das sind gestandene Schwimmer. Bei den Nachwuchsschwimmern haben Maud Allar und natürlich Finn Kemp sehr starke Eindrücke hinterlassen. All das macht es zu einem guten Elan für die Mannschaft, um einerseits 2024, aber vor allem 2028 vorzubereiten.“

Das FLNS-Fazit 2023: „Als Start ins Jahr fällt das Fazit korrekt aus. Als Trainerteam sind wir nun gefordert, die großen Events richtig zu planen und unsere Nominierungen zu machen. Ich sehe es so: Es ist besser, auf diese Weise zu starten und den Berg hinaufzuklettern, als schon oben zu sein und dann runterzufallen. Das Euro Meet ist für einige eine gute nationale Vitrine. Anderen hilft es vielleicht wieder, mit beiden Füßen auf dem Boden anzukommen. Es bleibt viel Arbeit. Man muss stets bescheiden bleiben und Spaß daran haben, Ziele zu erreichen.“ 

Die Enttäuschung: „Es gibt ein paar, angefangen mit der, die am höchsten einzustufen wäre. Julien Henx hätte auf den 50 m Schmetterling auf dem Podium landen können. Es wäre eine tolle Geschichte für das Meeting gewesen. Es fehlten nur Hundertstel, da ihm beim Anschlag ein dummer Fehler unterlaufen ist. Finn Kemp war krankheitsbedingt angeschlagen. Je länger der Wettbewerb dauerte, umso schwerer wurden Arme und Beine. Er konnte sein Maximum nicht abrufen. Max Mannes hätte die Top 3 anvisieren können, wenn er eine andere Strategie für sein Rennen gewählt hätte. Gleichzeitig bleibt aber die Mixed-Staffel vom Samstag hervorzuheben: Es gab eine Art Übergabe an die beiden jungen Mädchen. Es war eine Freude, die vier zusammen schwimmen zu sehen.“

Die Rolle eines Trainers während eines Rennens: „Das ist eine persönliche Ansichtssache des Trainers. Ich bin jemand, der hauptsächlich den Aufbau einer Leistung beobachtet. Beim Sprint sind technische Details ausschlaggebend. Die Trainingseinheiten dienen dazu, die Mechanik aufzubauen. Ich filme jedes Rennen, das wir uns danach mit den Athleten gemeinsam anschauen. Ich habe mich darüber mit Ben Proud unterhalten. Das Video ist zu einem unersetzlichen Werkzeug geworden. Die Worte eines Trainers sind das eine, aber es selbst auf einem Bildschirm zu sehen, ist nochmal was anderes.“

Der Tag nach dem Wettkampf: „Wir fahren in Urlaub (lacht) … Einige müssen sich erholen, andere verspüren den Drang, ein paar Bahnen zu schwimmen, um die Giftstoffe loszuwerden. Sprints sind sehr kräftezehrend. Es ist unheimlich wichtig, sich danach richtig zu ernähren, zu trinken und zu schlafen. Man kann also nicht gleich wieder Krafttraining einplanen. Trotzdem ist alles sehr individuell gestaltet. Bei den Trainern ist es dasselbe. Ein Wettbewerb ist mit viel Stress verbunden. Da braucht es schon ein wenig Zeit, um die Synthese zu machen. Wir werden am Montag aber wieder um acht Uhr am Beckenrand stehen, da wir als Organisator eine Trainingseinheit für die ausländischen Gäste organisieren.“

Die Ergebnisse

Euro Meet, Tag 2: 
4x100m Freistil-Staffel:
1. Loughborough University 3:35.40, 2. Herlev Svomning 3:38.38, 3. Federacion Valenciana 3:39.70 … 10. Luxemburg (Brandenburger, Henx, Reinesch, Jominet) 3:42.69
1.500 m Freistil (F): 1. Paulo Otero (ESP) 16:32.68, 2. Julia Barth (D) 16:34.96, 3. Lucie Hanquet (B) 16:42.52 … 13. Lou Jominet 18:02.23
800 m Freistil (M): 1. Daniel Wiffen (IRL) 7:53.14, 2. Mahmoud Ahmed (D) 7:57.52, 3. Mykhailo Romanchuk (UKR) 7:57.56 … 26. Mike Weyrich (Ettelbrück) 8:54.96
50 m Brust (F): 1. Sophie Hansson (SWE) 30.69, 2. Martina Carraro (I) 31.27, 3. Shona Branton (CAN) 31.84 … 13. Maud Allar (Differdingen) 34.11
50 m Brust (M): 1. Federico Poggio (I) 27.30, 2. Simone Cerasuola (I) 27.48, 3. Melvin Imoudu (D) 27.59 … 13. Finn Kemp (L) 29.27, 14. João Carneiro (L) 29.50, 34. Ricky Rolko (Swimming Luxembourg) 31.23, 38. Albert Chaussard (L) 31.40, 50. Daniel Passer (L) 32.50
50 m Rücken (F): 1: Nina Kost (CH) 29.03, 2. Maria Godden (IRL) 29.14, 3. Jena Macdougald (IRL) 29.28 … 15. Jacky Banky (Swimming Luxembourg) 30.56
50 m Rücken (M): 1. Stewart Coleman (USA) 25.44, 2. Oleksandr Zheltiakov (UKR) 25.81, 3. Cornelius Jahn (D) 25.82 … 7. Max Mannes (L) 26.66, 23. Nicolas Calmes (L) 28.94
200 m Freistil (F): 1. Paige Madden (USA) 2:00.29, 2. Ainhoa Campabadal (ESP) 2:01.09, 3. Océane Carnez (F) 2:01.23 … 31. Lou Jominet (L) 2:08.56, 44. Leeloo Reinesch (L) 2:11.90
200 m Freistil (M): 1. Thomas Ceccon (IT) 1:46.52, 2. Charles Rihoux (F) 1:49.30, 3. Illia Lynnik (UKR) 1:50.73 … 5. Max Mannes (L) 1:52.88, 20. Pit Brandenburger (L) 1:54.97, 44. Stephan Vanderschrick (L) 1:57.82, 47. Florian Frippiat (L) 1:58.15, 62. Kevin Peusch (L) 2:00.75, 68. Tarik Durakovic (L) 2:01.71, 75. Theo Marti (L) 2:02.59
100 m Schmetterling (F): 1. Louise Hansson (SWE) 57.25, 2. Giulia D’Innocenzo (I) 59.05, 3. Eva Okaro (ENG) 1:00.97 … 33. Leeloo Reinesch (L) 1:10.34
100 m Schmetterling (M): 1. Chad Le Clos (RSA) 52.06, 2. Stewart Coleman (USA) 53.16, 3. Denys Kesil (UKR) 53.33 … 13. João Carneiro (L) 55.11, 34. Florian Frippiat (L) 57.17
200 m Brust (F): 1. Yu Hanaguruma (JPN) 2:11.41, Christophe Rothbauer (AUT) 2:11.92, 3. Maksym Ovchinnikov (UKR) 2:12.95 … 10. Finn Kemp (L) 2:22.07, 27. Ricky Rolko (Swimming Luxembourg) 2:28.16, 41. Albert Chaussard (L) 2:34.92, 47. Daniel Passer (L) 2:42.33
50 m Freistil (F): 1. Silvia di Pietro (I) 25.18, 2. Sara Curtis (I) 25.33 … 66. Leeloo Reinesch (L) 28.73
50 m Freistil (H): 1. Benjamin Proud (GBR) 22.01, 2. Leonardo Deplano (I) 22.13, 3. Illia Linnyk (UKR) 22.54 … 12. Julien Henx 23.42, 29. Stephan Vanderschrick (L) 24.16, 58. Nicolas Calmes (L) 25.36, 60. Tarik Durakovic (L) 25.37
Tag 3:
400 m Freistil (F): 1. Paige Madden (USA) 4:13.53, 2. Paula Juste (ESP) 4:13.82, 3. Carla Carron (ESP) 4:14.26 … 22. Lou Jominet (L) 4:30.42
400 m Freistil (M): 1. Daniel Wiffen (IRL) 3:50.24, 2. Mahmoud Ahmed (D) 3:53.70, 3. Tyler Melbourne-Smith (WAL) 3:53.70 … 38. Stephan Vanderschrick (L) 4:14.50, 47. Theo Marti (L) 4:19.59 
100 m Brust (F): 1. Sophie Hansson (SWE) 1:06.95, 2. Martina Carraro (I) 1:07.47, 3. Lisa Mamié (CH) 1:08.84
100 m Brust (M): 1. Federico Poggio (I) 1:00.34, 2. Lucas Matzerath (F) 1:00.38, 3. Yu Hanahuruma (JPN) 1:00.91 … 16. João Carneiro (L) 1:04.14, 24. Finn Kemp (L) 1:05.67, 43. Albert Chaussard (L) 1:09.09, 57. Daniel Passer (L) 1:13.89
200 m Rücken (F): 1. Lena Grabowski (AUT) 2:13.89, 2. Bertille Cousson (F) 2:14.71, 3. Maria Godden (IRL) 2:15.98 … 12. Jacky Banky (Differdingen) 2:24.99
200 m Rücken (M): 1. Oleksandr Zheltakiov (UKR) 2:01.88, 2. Emilien Mattenet (F) 2:02.29, 3. Michel Arkhangelsky (F) 2:02.68 … 16. Theo Marti (L) 2:14,39, 21. Kevin Peusch (L) 2:16.93
200 m Lagen (F): 1. Leah Schlosshan (GBR) 2:15.52, 2. Paula Juste (ESP) 2:17.02, 3. Kathrin demler (D) 2:17.26 … 27. Lou Jominet (L) 2:29.84, 32. Leeloo Reinesch (L) 2:34.70
200 m Lagen (M): 1. Jaouad Syoud (F) 2:01.20, 2. David Verraszto (HUN) 2:03.04, 3. Denys Kesil (UKR) 2:04.48, 15. Florian Frippiat (L) 2:10.78, 20. João Carneiro (L) 2:15.98, 62. Albert Chaussard (L) 2:23.73
100 m Freistil (F): 1. Louise Hansson (SWE)  55.13, 2. Giuli D’Innocenzo (I) 55.29., 3. Silvia Di Pietro (I) 55.49 … 56. Leeloo Reinesch (L) 1:01.29
100 m Freistil (M): 1. Chad Le Clos (RSA) 49.12, 2. Leonardo Deplano (I) 49.18, 3. Montalba De Celis (ESP) 49.30 … 23. Pit Brandenburger (L) 51.95, 36. Stephan Vanderschrick (L) 52.66, 63. Kevin Peusch (L) 54.20, 77. Nicolas Calmes (L) 54.88, 81.Tarik Durakovic (L) 55.06, 82. Florian Frippiat 55.18