FLNS-FrauenNachwuchstalent Lou Jominet: In der Mixed- Staffel in großen Fußstapfen

FLNS-Frauen / Nachwuchstalent Lou Jominet: In der Mixed- Staffel in großen Fußstapfen
Lou Jominet fühlt sich auf den Strecken zwischen 400 und 1.500 Metern am wohlsten Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Julie Meynen und Monique Olivier hinterließen mit ihren Karriereenden im vergangenen Jahr im luxemburgischen Schwimmsport große Fußstapfen. Auch in der Mixed-Staffel. Beim Euro Meet übernahm am Wochenende ein Nachwuchsduo um Lou Jominet.

Lou Jominet war etwas erschöpft, als sie am Samstagmittag beim Euro Meet in den Pressebereich kam. Die 17-Jährige hatte gerade 18:02,23 Minuten im Wasser verbracht und ihren Vorlauf über 1.500 Meter Freistil auf dem ersten Platz abgeschlossen. Ihre beiden einzigen Konkurrentinnen hatte sie deutlich, um zwei Längen, distanziert. Gut zwei Stunden davor war sie am Samstag schon einmal im Becken und schwamm über 200 m Freistil in 2:08,56 eine neue persönliche Bestzeit. Dementsprechend zufrieden zeigte sich die Athletin des Swimming Luxembourg. „Es ist gut gelaufen“, sagte sie mit einem Grinsen. „Über die lange Strecke war es ein bisschen schwieriger, ganz alleine vorne zu schwimmen, ohne jemanden neben mir zu haben. Ich denke aber, dass ich mein Rennen gut gemanagt habe.“

Jominet mag es, die längeren Distanzen zu schwimmen. „Der Sprint liegt mir überhaupt nicht. Das ist viel zu kurz, da werde ich nicht warm“, erzählte sie. „Zwischen 400 und 1.500 Meter fühle ich mich am wohlsten.“ Die junge Luxemburgerin ist Mitglied im COSL-Promotionskader und trainiert neunmal in der Woche. Morgens mit dem Verband, nachmittags im Klub. „Nur sonntags habe ich frei.“ Ihr Vorbild ist die US-Amerikanerin Katie Ledecky, die Weltrekordhalterin über 800 und 1.500 Meter Freistil.

Eine andere Sportlerin, zu der Jominet gerne aufschaute, ist Monique Olivier. Die Luxemburgerin hat ihre Karriere erst vor wenigen Monaten beendet. „Ich finde es traurig, dass sie weg ist. Ich konnte mit all meinen Fragen immer zu Monique gehen. Wir haben uns gut verstanden und sie hat mir immer sehr weitergeholfen“, so Jominet, auf die am Samstagabend auch deswegen eine besondere Herausforderung wartete. Denn in der Mixed-Staffel über 4×100 m Freistil trat sie in die Fußstapfen ihrer ehemaligen Kollegin.

Machtübergabe

Nachdem Olivier und Julie Meynen im vergangenen Jahr einen Schlussstrich unter ihre Laufbahn gezogen hatten, bekamen am Samstagabend mit Jominet und Leeloo Reinesch zwei junge Schwimmerinnen die Chance, sich zu zeigen. „Dass ich jetzt einen ihrer Plätze einnehmen soll, macht mir schon ein bisschen Druck“, so Jominet vor dem Rennen. Gleichzeitig sieht sie dies aber auch als Chance, sich zu beweisen. An der Seite von Julien Henx und Pit Brandenburger kamen die beiden Nachwuchs-Schwimmerinnen am Ende auf den zehnten Platz. 

Dass Olivier und Meynen ein Loch hinterlassen haben, machte die Zeit deutlich – auch wenn sich das junge Duo gut geschlagen hat. Den Landesrekord, den Olivier und Meynen 2019 an der Seite von Henx und Raphaël Stacchiotti aufgestellt hatten, liegt bei 3:33,55 Minuten. Am Samstagabend schwamm das „neue“ FLNS-Quartett eine respektable Zeit von 3:42,69.

„Man muss klar sagen, dass in der Staffel eine Machtübergabe stattfindet. Für die jungen Schwimmerinnen eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten“, sagte der Nationaltrainer und technische Direktor der FLNS, Christophe Audot. „Wir dürfen die jungen Schwimmerinnen nicht fragen, Monique und Julie zu ersetzen und in der Staffel zu schwimmen wie sie. Denn beide hatten einzigartige Karrieren und können nicht ersetzt werden.“ Vielmehr sollen die Laufbahnen von Olivier und Meynen eine Inspiration für die jungen Schwimmerinnen sein. „Vor allem müssen sie aber sie selbst sein. Sie müssen versuchen, sich jeden Tag ein kleines Stück zu verbessern und immer die beste Version ihrer selbst zu sein.“