EditorialRückblick auf das Jahr 2022: Die neue Normalität hatten wir uns anders vorgestellt

Editorial / Rückblick auf das Jahr 2022: Die neue Normalität hatten wir uns anders vorgestellt
Das Jahr 2022 ist fast geschafft. Was das Superwahljahr 2023 wohl bringen wird? Symbolbild: Freepik

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Was für ein Jahr! Während wir die Corona-Pandemie mehr oder weniger verabschiedeten, fiel Russland am 24. Februar in die Ukraine ein. Seitdem ist wieder Krieg in Europa. Es ist, als hätte Russland in der Ukraine ein Tor zur Hölle aufgestoßen. Hunderttausende Tote, ganze Städte und Regionen in Trümmern, Millionen auf der Flucht. Diese Tageblatt-Beilage zum Jahresende in Händen zu halten, gibt immerhin Gewissheit, dass dieses Jahr fast vorbei ist.

Wann der russische Krieg in der Ukraine ein Ende findet und welches, bleibt derweil grausam ungewiss.Zu Beginn dieses Jahres hofften wir auf die Rückkehr der alten Freiheiten. Unsere ganze Sehnsucht galt der „neuen Normalität“ nach der Seuche. Stattdessen trafen uns neue Einschränkungen und Ängste in Form von Teuerungen und Sorgen vor einem Atomkrieg. Die Folgekosten von Pandemie und Krieg haben auch in Europa Millionen Menschen ärmer gemacht. Luxemburg bildet da keine Ausnahme. Die Zeitenwende kam ungefragt und ungebeten, sie war, für die meisten von uns, plötzlich einfach da – und ist, leider, zur neuen Normalität geworden.

Die einzige passende Antwort darauf kann nur ein Umdenken sein, ein Umbruch – hin zu mehr sozialer Gerechtigkeit, hin zu mehr Gleichheit, hin zu mehr Klimaschutz, hin zu mehr Frieden und zu einer besseren Gesellschaft, zu mehr Solidarität. Das wird eine ziemlich gewaltige gemeinsame Anstrengung – bei der das Tageblatt sich in der sozialen Verantwortung sieht, journalistisch seinen bescheidenen Teil dazu beizutragen. Das Gute daran, dieses Heft in Händen zu halten, ist deswegen auch die Aussicht, dass wir als Tageblatt 2023 noch eine Schippe drauflegen wollen.

In den letzten Wochen des ablaufenden Jahres haben wir innerhalb der Redaktion so viel gesprochen wie selten zuvor. Über Themen, Artikel, Fotos, Grafiken, über die Aufmachung von Seiten, über die Zeitung, über uns. Eine leichte Veränderung zum noch Besseren hin lässt sich, so sehen wir das zumindest, bereits feststellen. Aber das soll erst der Anfang sein. Eine ganze Menge an Ideen ist aus den Schubladen raus und liegt auf dem Tisch. 2023 sollen diese in die Tat umgesetzt werden – am besten in einem größeren Team.

In der Tageblatt-Redaktion werden neue Gesichter demnach willkommen sein. Unseren Leserinnen und Lesern, also Ihnen, wollen wir so ein noch besseres, umfassenderes und informativeres Tageblatt bieten – mit mehr Berichterstattung aus den Hinterzimmern dieses Landes, mit mehr Debatten und Reportagen. Und im besten Fall eines, das dazu noch Spaß beim Lesen macht. In Luxemburg beginnt 2023 ein Superwahljahr. Die Lokalwahlen und die Chamberwahlen werden die politische Landschaft verändern.

Auch unser kleines reiches Land, in dem immer mehr Leute abgehängt werden, sieht sich gewaltigen Herausforderungen entgegen. Es steht also viel auf dem Spiel. Umso mehr freuen wir uns darauf, dieses Jahr für Sie aus der Nähe zu beleuchten, in dieser Zeitung aus Luxemburg und für Luxemburg. Mit diesen positiven Ausblicken wünscht Ihnen die ganze Tageblatt-Redaktion alles Gute für 2023.

Phil
7. Januar 2023 - 10.53

Romain C. "Als Russland das Tor zur Hölle aufstiess..." Die Vorarbeit, damit das Tor sich überhaupt aufmachen liess, wurde über Jahre von anderen Kräften und Machenschaften, sprich von Männern und Frauen ohne Gesicht, geleistet. Auf der Weltbühne kriegen wir hier nur die Events vor dem Vorhang dargeboten... seit Jahren!

Jill
1. Januar 2023 - 17.45

Danke und Alles Gute an das gesamte Team! Eine Demokratie kann nur funktionieren wenn die Bürger gut informiert sind, es keine Tabuthemas gibt und auch kritischer Journalismus möglich ist. Dafür braucht es endlich ein gesetzlich verankertes Informationszugangsrecht für die Presse! Herr Bettel bitte erfüllen Sie endlich Ihr Wahlversprechen!

JJ
1. Januar 2023 - 10.25

Auch euch- Jungs(und Mädels)- alles Gute und danke für die gute Berichterstattung. Weiter so.

Romain C.
31. Dezember 2022 - 13.56

Als Russland das Tor zur Hölle aufstiess kam der Teufel zum Vorschein, in Gestalt vom tapferen Selenskyj treibt er die friedliebende Welt in einen grossen Krieg. Anders denken funktioniert noch immer nicht. Also folgen wir den USA und der Nato mit der Idee dass mehr Waffen Frieden schaffen werden. Jetzt sind sie blind, am Ende alle beim verstorbenen Papst! Bam, Bam!