Ukraine-KriegRussland greift Ukraine massiv mit Raketen an

Ukraine-Krieg / Russland greift Ukraine massiv mit Raketen an
Alltag in Kiew: Menschen suchen Schutz in U-Bahn-Stationen Foto: AFP/Dimitar Dilkoff

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Russland hat die Ukraine erneut massiv mit Raketen angegriffen. Ukrainische Behörden sprachen am Montag davon, dass 60 der abgefeuerten 70 Raketen abfangen worden seien. In der südlichen Region Saporischschja seien aber zwei Menschen durch den Beschuss getötet worden, teilten die Behörden mit. Mehrere Häuser seien dort zerstört worden. In der nördlichen Region Sumy fiel nach einem Raketeneinschlag der Strom aus, wie ein Energieversorger erklärte. In der gesamten Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, Schutzräume aufzusuchen.

Auch in Kiew war den Angaben zufolge die Luftabwehr im Einsatz. Dort seien neun der zehn anfliegenden Raketen abgefangen worden, teilten die Behörden mit. Die Hauptstadt mit rund drei Millionen Einwohnern blieb deshalb offenbar von schweren Schäden verschont. Der Gouverneur der Region Kiew erklärte allerdings, dass 40 Prozent der Einwohner der Region ohne Strom seien, nachdem eine nicht näher bezeichnete Infrastruktur-Einrichtung getroffen worden war.

Zuletzt hatte Russland immer wieder gezielt die Energie- und Wasserversorgung in der Ukraine mit Raketen attackiert, nachdem sich die russischen Bodentruppen aus einigen besetzten Gebieten hatten zurückziehen müssen. Die Ukraine und der Westen werfen Russland angesichts des nahenden Winters vor, Kälte als Kriegswaffe einzusetzen.

Explosionen in Russland

Den erneuten Raketenangriffe auf das Nachbarland waren in der Nacht Explosionen auf zwei Luftwaffenstützpunkten in Russland vorausgegangen, die beide Hunderte von Kilometern von der Ukraine entfernt sind. Einer davon, der Stützpunkt Engels in der Region Saratow rund 730 Kilometer südlich von Moskau, beherbergt Bombenflugzeuge, die zu den strategischen Nuklearstreitkräften Russlands gehören. Drei Menschen wurden getötet, als ein Tankwagen auf dem Luftwaffenstützpunkt in Rjasan, 185 Kilometer südöstlich von Moskau, explodierte, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA berichtete.

Der russische Präsident Wladimir Putin fuhr am Montag mit einem Mercedes über die sogenannte Krim-Brücke, die Südrussland mit der annektierten Halbinsel Krim verbindet. Die 19 Kilometer lange Straßen- und Eisenbahnbrücke, die 2018 von Putin persönlich eingeweiht worden war, wurde am 8. Oktober bei einem mutmaßlich von ukrainischen Streitkräften verübten Anschlag beschädigt. Putin, der vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Marat Chusnullin begleitet wurde, wurde im staatlichen Fernsehen hinter dem Steuer eines Mercedes gezeigt, als er Fragen zum Ort des Anschlags stellte. (Reuters)