Luxexpo / Vinokilo: Secondhand-Mode zum Kilopreis
Der Name Robin Balser dürfte in Luxemburg nur wenig bekannt sein. Der Jungunternehmer gründete während seiner Studienzeit in den Niederlanden eine Kleiderbibliothek, um gegen die Wegwerfmentalität vorzugehen. Mit dem Ende des Mietvertrags entschied sich Balser dann dazu, die Kleidungsstücke zum Kilopreis zu verkaufen. Das Event wurde ein Riesenerfolg. Daraus entstand eine Geschäftsidee, das Vinokilo.
Als Pop-up-Event findet Vinokilo alle paar Monate in den Ausstellungshallen der Luxexpo statt. Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit. Etliche Besucher fanden während der beiden Tage den Weg zum Kirchberg auf der Suche nach Vintage-Mode und Markenartikel zum günstigen Preis.
Marie und ihr Partner Philippe etwa sind von Gebraucht- und Vintage-Mode begeistert. Diese sei in Luxemburg oftmals zu teuer, meint Marie. Daher lohne sich der Besuch des Vinokilo, und das Prinzip des Verkaufs nach Gewicht, besonders bei leichtgewichtigen Kleidungsstücken. Bei schweren Mänteln und Winterjacken könne es aber teuer werden, so Marie. Allerdings müsse man auf die Qualität achten, hebt das junge Paar hervor. Denn sie hätten bereits vereinzelte Kleidungsstücke mit Flecken und Defekten entdeckt.
Alba und Stefano, ein junges spanisch-italienisches Paar, ist ebenfalls vom Prinzip begeistert. Auch dieses Paar teilt die Meinung, im Vergleich zu Spanien oder Italien sei Gebraucht-Mode hierzulande zu teuer. Demnach sei das Vinokilo-Pop-up-Event eine willkommene Gelegenheit, um günstig einzukaufen und dennoch modisch auszusehen, sagen die beiden.
Julie, eine junge Kanadierin, war ebenfalls auf der Suche nach neuer Ware. Die Dame suchte vorwiegend nach Marken-Sportkleidung. Bei dem geringen Gewicht könne man entsprechend viele Einzelstücke kaufen, meinte die Sportbegeisterte.
Vernichtung und Fast-Fashion
Lea Köhlen, Eventmanagerin von Vinokilo, klärte das Tageblatt über die Herkunft der Kleidung auf. Diese stamme zu etwa 30 Prozent aus unverkauften Lagerbeständen, zu 60 Prozent aus Kleidungsvernichtungsfabriken und zu 10 Prozent von Kunden, die ihre alten Kleidungsstücke an Events abliefern. Beim Begriff „Vernichtung“ läuten die Alarmglocken. Dazu verrät Köhlen, dass der Markt an Altkleidern überschwemmt sei. Theoretisch bräuchte man in Europa in den kommenden Jahrzehnten keine neue Kleidung herzustellen, in Ländern wie Kenia lohne sich die Produktion von Neuware für die Einheimischen aufgrund der Überflutung des Marktes schon lange nicht mehr, so die Eventmanagerin.
Der Unternehmensgründer Robin Balser versucht mit seiner Geschäftsidee, der Fast-Fashion und der Vernichtung von Produktionsüberschüssen und Altkleidung entgegenzuwirken. Jede Woche finden mehrere Pop-up-Events in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Frankreich und vielen weiteren Ländern statt, erklärt Lea Köhlen. Gebrauchtware von Vinokilo findet man zudem in der Zwischenzeit als Einzelstücke mittlerweile im hauseigenen Online-Shop sowie in Partner-Onlineshops.
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