FechtenInternationaler Premierensieg: Flavio Gianotte gewinnt „Tournoi U23 Open“ 

Fechten / Internationaler Premierensieg: Flavio Gianotte gewinnt „Tournoi U23 Open“ 
Flavio Giannotte konnte am Wochenende sein erstes internationales Turnier gewinnen Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Beim „Tournoi U23 Open“ schaffte Flavio Giannotte am Sonntag das Kunststück, sein erstes internationales Turnier zu gewinnen. Bei den Damen konnte Anna Zens, seine Teamkollegin beim Escher Verein Escrime Sud, mit Platz 19 überzeugen.

Insgesamt 91 Degenspezialisten hatten sich im nationalen Fechtzentrum eingefunden. Bei diesem Turnier, das in der Wertigkeit gleich hinter den Weltcup-, Grand Prix- und Satelittenturnieren einzuordnen ist, werden lediglich die U23-Teilnehmer punktemäßig belohnt – mit dem Weltranglisten-13. Neisser Loyola aus Belgien, sowie dem Schweizer Lucas Malcotti (FIE 43) waren einige Top-Athleten am Start. „Angesichts der Teilnehmerliste wollte ich unter die besten 16 kommen. Mit dem Erreichen des Viertelfinales wäre ich schon sehr zufrieden gewesen“, so die Ansprüche von Flavio Giannotte, der sehr gut in die Saison gestartet war. Seitdem läuft er seiner Bestform hinterher.

Mit einer makellosen 7:0-Bilanz in der Gruppenphase hatte der fünffache Landesmeister einen optimalen Turniereinstieg. „Beim Heimturnier gab es nicht den sonst üblichen Reisestress. Dennoch verspürte ich einen gewissen Leistungsdruck. Ich bin stolz darauf, wie ich damit umgegangen bin. Im Viertelfinale gegen den Schweizer Sven Vineis sowie im Halbfinale gegen Julian Fuchs aus Österreich lag ich zwischenzeitlich mit drei, vier Treffern hinten. ‚Nein, vor eigenem Publikum wirst du das Gefecht jetzt nie und nimmer verlieren‘, sagte ich mir innerlich. Damit konnte ich mich aus den brenzligen Situationen befreien“, schilderte der 27-Jährige die entscheidende Phase des Turniers.

Nächstes Ziel: Weltcup in Kanada

Im Finale traf der COSL-Elitesportler auf Lucas Malcotti, dem es im Halbfinale gelungen war, den Topfavoriten Neisser Loyola auszuschalten. In einem regelrechten Krimi hatte der Lokalmatador, der in der Weltrangliste an Position 107 geführt wird, das bessere Ende mit 15:14 für sich. „Es ist mein erstes Podium bei einem internationalen Turnier und das dann auch noch Luxemburg. Nach meinen zuletzt schwachen Resultaten bin ich erstaunt, dass es so gut gelaufen ist. Ich hatte nicht erwartet, das Turnier gewinnen zu können. Das zeigt, wie wichtig die mentale Komponente beim Fechten ist“, freute sich Giannotte nach seinem unerwarteten Triumph. Dieser sollte ihm das notwendige Selbstvertrauen geben, um nächste Woche beim Weltcup in Vancouver (CAN) seine selbstgesteckten Ziele erreichen zu können.

Eine starke Vorstellung bot Benoît Omont, der bis ins Achtelfinale vorstieß und in der Endabrechnung Platz 14 belegte. Die weiteren Klassements der einheimischen Fechter: 44. Niklas Prinz, 63. Philipp Zens, 68. Alexeij Nickels, 73. Stanislas Bunetel, 74. Joé Delli Zotti, 87. Nicolas Wallers und 88. Christian Henning.
In der Damenkonkurrenz setzte sich die Weltranglisten-20. Pauline Brunner aus der Schweiz mit 15:8 gegen ihre Landsfrau Fiona Hatz durch. Die talentierte Anna Zens gewann zunächst fünf ihrer sechs Gruppengefechte. Nach einem 15:9-Sieg gegen die Französin Auxane Chollay-Asfeld musste die Juniorin anschließend die Überlegenheit der Schweizerin Anastasia Conrad mit 12:15 anerkennen. „Leider bin ich nicht so weit gekommen, wie ich es mir für mich und Luxemburg gewünscht hätte. Ich habe hart gekämpft, aber meine Gegnerin aus der Schweiz war stärker. Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei“, so
die luxemburgische Fechterin, die in Deutschland studiert und von Imke Duplizer, der Olympia-Silbermedaillen-Gewinnerin von Rio, trainiert wird. Unter 56 Teilnehmerinnen schlossen Marie-Soranna Goeppner-Chau und Yolande Lemmer das Turnier auf den Rängen 42 und 48 ab.