FLBB-DamenEin Team für die Zukunft: Luxemburg will auch gegen die Schweiz überzeugen

FLBB-Damen / Ein Team für die Zukunft: Luxemburg will auch gegen die Schweiz überzeugen
Mariusz Dziurdzia ist sich sicher, dass sein junges Team in den kommenden Jahren einen erfolgreichen Weg gehen wird Foto: Editpress/Luis Mangorrinha 

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Nach dem starken Auftritt gegen die Slowakei geht es für die FLBB-Damen in der Qualifikation für die EM 2023 am Sonntag in der Schweiz weiter. Eine Partie, in der für das junge Team alles möglich sein könnte.

Es war eine Mischung aus Unzufriedenheit und Stolz, die bei Mariusz Dziurdzia am Donnerstag nach der Partie gegen die Slowakei überwog. „Wir haben ein Spiel verloren, deshalb kann ich nicht zufrieden sein. Doch ich bin stolz, wie die Mädels gespielt haben. Wir waren darauf vorbereitet, dass es viel schlimmer hätte laufen können.“ Die Voraussetzungen vor diesem zweiten Zeitfenster der EM-Qualifikation waren bekanntlich alles andere als optimal. Die Liste der Ausfälle war lang, Lisa Jablonowski hatte seit Monaten keine offizielle Partie mehr bestritten, fünf Spielerinnen steckten anstrengende Wochen mit Meisterschaft und EuroCup in den Knochen und viele junge Talente ergänzten den Kader, für die alles noch Neuland war. Es ist ein „Team für die Zukunft“ – wie es der Trainer bezeichnet –, das sich am Donnerstag dennoch hervorragend verkaufte. Luxemburg legte stark los, überraschte den Favoriten in den ersten zehn Minuten mit einem 19:10, war auch nach einem schwierigen zweiten Viertel noch im Spiel (36:30). Und auch als der Gegner das entscheidende Break nach der Pause schaffte, kämpften die jungen Luxemburgerinnen weiter, gestalteten den letzten Durchgang noch einmal ausgeglichen, unterlagen am Ende auf 20 Punkte.

Viele Möglichkeiten offen

Dass der Mannschaft, bei der mit Ehis Etute eine gerade mal 17-Jährige mit 27 Punkten und 15 Rebounds die absolute Leistungsträgerin war, Fehler unterlaufen, scheint nur logisch. Seit einiger Zeit befindet sich die Nationalmannschaft im Umbruch, viele langjährige Stützen – von Cathy Schmit bis Tessy Hetting – haben das Team nach und nach verlassen. In diesem Zeitfenster setzt sich der ganze Prozess weiter fort, einer, der eben Zeit benötigt. Dass in dem Team dennoch einiges an Potenzial steckt, wurde nicht nur am Donnerstag deutlich. Vor einem Jahr, zum Auftakt der laufenden EM-Qualifikation, unterlag Luxemburg in der Coque nur äußerst knapp mit 54:58 gegen die Schweiz, gab bei seinem Comeback auf der großen europäischen Bühne den Sieg zum Schluss aus der Hand. Am Donnerstag unterlagen die Eidgenossinnen mit 29:78 gegen den Gruppenfavoriten Italien, ein Erfolg der FLBB-Damen scheint am Sonntag im Rückspiel somit nicht unmöglich.

„Es kann natürlich in der Schweiz wieder ganz anders laufen, dessen sind wir uns bewusst. Das Team ist sehr jung, es kann auch sein, dass Ehis hier null Punkte macht, sie ist gerade erst 17 geworden“, betont Dziurdzia, der mit seiner jungen Spielerin vorsichtig umgehen möchte. „Sie ist auf einem guten Weg, doch wir werden sie auf dem Boden behalten.“ Für den Trainer scheinen in Fribourg viele Möglichkeiten offen: „Wenn wir so spielen wie gegen die Slowakei, haben wir bestimmt Chancen, in der Schweiz zu gewinnen. Doch ob wir diese Leistung auch dort abrufen können, ist eine andere Frage.“ Die kommende Partie ist vielmehr eine weitere in einem großen Lernprozess, denn wenn man mit dem jungen Team etwas braucht, dann ist es Geduld, wie der Trainer zum Abschluss betont. „Diese Mannschaft ist erst am Anfang, muss sich an dieses Niveau gewöhnen, ihre Erfahrungen sammeln.“ Doch der Coach ist sich sicher, dass das Team einen erfolgreichen Weg beschreiten wird, denn dass eine Menge Talent in ihm steckt, wurde nicht zuletzt am Donnerstag deutlich. 

Im Überblick

EM-Qualifikation 2023, Gruppe H:
Am Sonntag:
17.00: Schweiz – Luxemburg
19.00: Italien – Slowakei
Donnerstag, 9. Februar:
Luxemburg – Italien
Slowakei – Schweiz
Sonntag, 12. Februar:
Slowakei – Luxemburg
Schweiz – Italien
Bereits gespielt:
Slowakei – Italien 66:69
Luxemburg – Schweiz 54:58
Schweiz – Slowakei 50:65
Italien – Luxemburg 82:48
Luxemburg – Slowakei 57:77
Italien – Schweiz 78:29

Tabelle: 1. Italien 3 Spiele/6 Punkte, 2. Slowakei 3/5, 3. Schweiz 3/4, 4. Luxemburg 3/3