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(Symbolfoto Leserbrief) Foto: Pixabay

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„Das Recht der Menschen auf Stille, auf saubere Luft und reines Wasser, auf Wiesen und Wälder und nicht verunreinigte Lebensmittel gehört in die Verfassung aller Staaten.“ (Yehudi Menuhin)

Saubere Luft. Seit Jahren schon ist das Problem der alarmierend bedenklichen Qualität unserer Atemluft bekannt – geschehen ist bis heute leider sehr wenig! Viel zu spät hat die WHO im Herbst 2021 schärfere Richtwerte für Schadstoffe wie Stickstoffoxid, Schwefeldioxid und Kohlenmonoxid gefordert. Heuer aktuell ist ob der massiven Verfeuerung von Holz (siehe die aktuelle Pellets-Debatte) der viel strenger festzulegende Grenzwert für Feinstaub, der aktuell bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft viel zu hoch liegt – ein sehr ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko. So beweist eine Reihe von Feldstudien des renommierten Max-Planck-Instituts, dass schon private Holzöfen zu einer messbaren Erhöhung der Feinstaubemissionen in ihrem Umfeld führen. Bereits ein einzelnes Kaminfeuer verschlechterte die Luftqualität in der unmittelbaren Nachbarschaft deutlich. Messungen des Instituts in zwei Orten im Winter zeigten einen stärkeren Beitrag zur lokalen Feinstaubbelastung durch das Heizen mit Holz als durch den Straßenverkehr. Dass dies nicht so sein muss, so das Institut, belegen jedoch Messungen in der Umgebung größerer, kommunaler Anlagen: An einer solchen Anlage, die neben einer geregelten Verbrennung über ein effizientes Abgasreinigungssystem und einen hohen Schornstein verfügt, konnte überhaupt kein nachweisbarer Einfluss auf die lokale Luftqualität gemessen werden. Geht doch, muss man da sagen …

Endlich erwacht auch die EU-Kommission, die als Reaktion auf die Vorgaben der WHO schärfere Grenzwerte durchsetzen will. Dass die Luftverschmutzung die aktuell größte Umweltbedrohung für unsere Gesundheit darstellt, dürfte ob der Tatsache, dass diese für rund 400.000 vorzeitige Todesfälle jährlich in Europa (Stand 2020) verantwortlich ist, wahrlich Anlass genug sein, endlich aktiv zu werden. Auch das wäre politische „Verantwortung übernehmen“, besonders im Interesse der Kinder und all jener Menschen, die an Atemwegserkrankungen leiden. Dass wir Bürger ein Recht auf saubere Luft haben, hatte der Europäische Gerichtshof bereits in einem Grundsatzurteil des Jahres 2008 (sic!) bestätigt. Danach dürfen Bürger die Erstellung eines Aktionsplans zur Luftreinhaltung fordern, wenn eine Überschreitung der Grenzwerte für Feinstaubpartikel droht. Wie sieht es damit übrigens in unserem Ländchen aus? Wie ist die reelle Situation dieser Grenzwerte in der aktuellen Debatte um die Holzpellets-Heizanlagen?

… und dass saubere Atemluft in der Tat ein fundamentales Menschenrecht darstellt, das darüber hinaus in allen Verfassungen verankert sein müsste, dürfte wohl klar sein.

JJ
26. November 2022 - 18.38

Das E-Auto ist dafür bester Beweis.Ist doch in den Städten die Luft viel besser geworden seit wir alle E-Autos und E-Roller oder Fahrrad fahren. DAS macht Sinn.Aber...solange der Strom für die E-Mobilität fernab der Städte in Kohle-oder Gaskraftwerken hergestellt wird ist das für die CO2-Bilanz eine Mogelpackung. Aber richtig.Für die saubere Atemluft in der Stadt ist gesorgt.