Gemeinderat„Nur“ zehn Millionen nötig: Für Ausbau des Regenüberlaufs muss Düdelingen weniger Schulden machen als erwartet 

Gemeinderat / „Nur“ zehn Millionen nötig: Für Ausbau des Regenüberlaufs muss Düdelingen weniger Schulden machen als erwartet 
Düdelingen bleibt weiterhin solidarisch  Foto: Tageblatt-Archiv

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Das Regenüberlaufbecken („basse de rétention“) in der Nordstraße in Düdelingen wird vergrößert. Der Gemeinderat stimmte am vergangenen Freitag einem Kostenvoranschlag in Höhe von rund 9,6 Millionen Euro zu. Wie bei ähnlichen Projekten auch wird ein Teil der Kosten vom Staat getragen werden. In diesem Fall könnten es bis zu 50 Prozent sein.

Das Projekt stehe im Zusammenhang mit dem neuen Allgemeinen Raumnutzungsplan (PAG) und insbesondere dem Projekt „Neischmelz“, sagte Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP). Angesichts der Weiterentwicklung der Stadt (steigende Einwohnerzahlen, dichtere Bebauung, Nachverdichtung) müsse das Regenüberlaufbecken vergrößert werden, so das Wasserwirtschaftsamt. Zur Umsetzung des Vorhabens erwarb die Gemeinde bereits ein rund 39 Ar großes Areal beim aktuellen Becken. Baubeginn ist im September 2023. Die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre. Insgesamt 6.400 Kubikmeter wird das Volumen des neuen Beckens betragen. Zum Vergleich: Das aktuelle fasst lediglich 3.400 Kubikmeter. Entwickelt wurde das Projekt vom Ingenieurbüro BEST.

Weniger hoch als geplant fällt das Darlehen aus, das die Stadt aufnehmen wird. Waren im ursprünglichen Budget noch 30 Millionen Euro eingetragen worden, ein Betrag, der später auf 26 Millionen Euro reduziert wurde, will Düdelingen nunmehr lediglich ein Darlehen in Höhe von zehn Millionen Euro ziehen. Zurückzuführen sei dies auf die gute Finanzsituation der Gemeinde, sagte Biancalana. Da die Gemeindekonten 2021 besser abschlossen als vorgesehen, reichten zehn Millionen Euro.

Kriegsflüchtlinge im „Cottage“-Hotel

Seinen Beitrag will man in Düdelingen auch bei der Bekämpfung der sogenannten Energiearmut leisten. Auf die neue staatliche Energieprämie von maximal 400 Euro will die Gemeinde nochmals 25 Prozent des gewährten Prämienbetrags drauflegen. Bei der staatlichen Teuerungszulage gewährte sie bisher 45 Prozent zusätzlich. Jetzt sind es 50 Prozent. Allein diese zwei Maßnahmen werden die Kasse mit rund 100.000 Euro zusätzlich belasten. Bereits in der Vergangenheit förderte die Gemeinde Energiespar- und Sanierungsmaßnahmen von Privathaushalten mit einer zusätzlichen Beihilfe in Höhe von 10 und 25 Prozent der staatlichen Zuwendungen.

Seine Zustimmung gab der Gemeinderat auch einer bis Ende des Jahres laufenden Konvention zwischen der Gemeinde und dem Außenministerium, dem „Office national de l’accueil“ (ONA) und der Gesellschaft BDPX, Betreiberin des Hotels „Cottage“. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine werden Geflüchtete in diesem untergebracht. Dort stehen 14 Zimmer für 28 Personen zur Verfügung. Der Konvention zufolge übernimmt der Staat die Kosten für die Unterbringung, das Frühstück und das Abendessen. Der Gemeinde fallen die Ausgaben für das Mittagessen zur Last. Das Rote Kreuz betreut die Bewohner des „Cottage“-Hotels. Zur Unterstützung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hatte der Gemeinderat bereits 500.000 Euro bereitgestellt.

Eingangs der Sitzung hatte Biancalana außerdem den Gemeinderat darüber informiert, dass der neue PAG in Kraft getreten ist.