Hütten am Minett-TrailMonnerich setzt auf Unterkünfte aus Pappe

Hütten am Minett-Trail / Monnerich setzt auf Unterkünfte aus Pappe
Das Innere des „Wikklehouse“ in Bergem: sehr geeignet für zwei Erwachsene mit zwei Kindern  Foto: Editpress/Alain Rischard

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Der Minett-Trail erfreue sich großer Beliebtheit, heißt es. Rund 100.000 Menschen seien bis Ende des Sommers bereits dort gewandert. Gleiches wird sich von den Unterkünften entlang des 90 Kilometer langen Wanderweges durch den Süden des Landes erwartet. Zum Beispiel vom „Wikkelhouse“ in Bergem. Diese Woche war Einweihung. 

Elf Gîtes, auch noch „Kabaisercher“ genannt, sind entlang des Minett-Trails vorgesehen. Sie sind neu entstanden oder in bestehender Bausubstanz eingerichtet worden. Noch sind nicht alle bezugsfertig.

Diese Woche wurde jetzt jedenfalls die Unterkunft in Bergem, Gemeinde Monnerich, offiziell eröffnet. Es handelt sich um ein sogenanntes „Wikkelhouse“. In Bergem stehen gleich drei davon im Park hinter dem Kulturzentrum „Beim Nëssert“. Die Idee des „Wikkelhouse“ stammt aus den Niederlanden. Dort stehen sie am Strand, im Wald, in den Dünen oder in der City. Auch die Stadt Metz in Frankreich zählt einige dieser „Tiny House“-Strukturen zum touristischen Angebot.

Ein „Wikkelhouse“ kann eigentlich so groß werden, wie der Kunde es wünscht. Es besteht nämlich aus Segmenten von jeweils 1,2 m Tiefe, 4,6 m Breite und 3,5 m Höhe, die beliebig aneinandergefügt werden können. In Bergem sind es sechs Segmente, plus eine Pergola. Küche, Toilette und Dusche inklusive.

Nachhaltiges Projekt

Der Name „Wikkelhouse“ sagt alles. Es handelt sich in der Tat um eine gewickelte Baustruktur. Einfach ausgedrückt ist es mehrfach gewickelte Pappe. Diese Technik sorgt für enorme Stabilität. Anschließend wird sie mit einer Schicht Holz und wasserresistenter Folie verkleidet, die vor Nässe und Feuchtigkeit schützt. Da von der Pappe bis zum Kleber ausschließlich nachwachsende Rohstoffe verwendet werden und das Bauwerk somit komplett recycelbar ist, wurde das „Wikkelhouse“ bereits mehrfach mit Nachhaltigkeit-Preisen ausgezeichnet.

Die „Kabaisercher“ in Bergem machen von außen einen guten Eindruck. Sie liegen, obgleich eigentlich mitten in der Ortschaft, in ruhiger Lage – mit Aussicht. Das Innere hält, was das Äußere verspricht. Doch sollte man das Innere nicht überstrapazieren. Bis zu sechs Gäste könnten dort übernachten, hieß es anfangs. Bei allem Respekt, das wäre echt zu viel. Jetzt scheint man den Weg zu gehen, dass zwei Erwachsene plus Kinder dort die eine oder andere Nacht verbringen können. Das ist gut. Vor allem der nahe Spielplatz dürfte für Familien mit Kleinkindern sehr zur Attraktivität beitragen.

Zwei Kochplatten reichen nicht

Die Hütten am Minett-Trail sollen eigentlich Wanderern eine Unterkunft bieten. Ob das funktioniert, wird man sehen. Der Betreiber der Gîtes sollte allerdings auch auf eine andere Kundschaft setzen. Nämlich jene, die, ohne wandern zu müssen, gerne eine Nacht in ungewohnter Atmosphäre verbringen möchte. In dem Sinne sollte dann aber dafür gesorgt werden, dass die Unterkünfte auch für Personen mit eingeschränkter Mobilität zugänglich sind oder für Kinderkutschen. Die „Kabaisercher“ in Bergem sind es bisher nicht. Das ist schade. Das Problem ist allerdings mit einigen Anpassungen schnell lösbar. Mit einer Rampe und einem Geländer zum Beispiel. Vielleicht sollte man auch überlegen, ob zwei Kochplatten ausreichen, wenn eine Familie sich etwas zubereiten möchte? Einen Restaurantbesuch kann sich nämlich nicht jeder leisten, vor allem Wanderer nicht.

Ab wann die „Kabaisercher“ in Bergem für eine Übernachtung zu buchen sind, weiß man nicht. Dass eine offizielle Einweihung nicht gleichbedeutend mit Buchungsmöglichkeiten ist, sieht man am Beispiel von Petingen. Dort wurde der Eisenbahnwagon Anfang August eingeweiht. Bis heute ist er auf der Internetseite des Betreibers nicht buchbar. Das Angebot besteht bis zum heutigen Tage aus Rümelingen, Kayl-Tetingen und Düdelingen. Doch wie sagt ein guter Freund immer: „Alles wird gut!“

Kosti
3. Oktober 2022 - 19.37

Wer mag wohl wiederum daran sich eine goldene Nase verdienen ???

Leila
2. Oktober 2022 - 15.35

Einladend, gemütlich und zum Wohlfühlen eingerichtet! Für eine Pasta oder einen Eintopf genügen die zwei Kochplatten allemal. Wer braucht schon während des Aufenthalts ein Mehr-Gänge-Menü?

Jolly
2. Oktober 2022 - 14.52

Absolut lächerléch deen ganze Opwand, besser wär ëtt bezuehlbar Wunnéngen opzerichten.