TischtennisSensationeller Auftaktsieg: Luxemburg gewinnt bei der WM in Chengdu gegen Südkorea

Tischtennis / Sensationeller Auftaktsieg: Luxemburg gewinnt bei der WM in Chengdu gegen Südkorea
Der überraschende Sieg von Tessy Gonderinger war der Dosenöffner für das luxemburgische Team Foto: Tageblatt-Archiv/Gerry Schmit

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Zum Auftakt der Endrunde der Tischtennis-Weltmeisterschaften in Chengdu gelang der FLTT-Auswahl der Damen ein sensationeller 3:1-Erfolg gegen Südkorea. Durch diesen Erfolg gegen die in ihrer Gruppe an Position eins gesetzten Asiatinnen kann sich das Team Lëtzebuerg jetzt berechtigte Hoffnungen auf das Erreichen des Achtelfinales machen.

Dabei waren die Voraussetzungen vor dem ersten der insgesamt vier Gruppenspiele alles andere als optimal. Neben Sarah De Nutte, die sich noch nicht vollständig von einer Viruserkältung erholt hat, waren auch Ni Xia Lian und Tessy Gonderinger nicht ganz fit in Chengdu angekommen. Hinzu kam eine mehr als beschwerliche Anreise, bei der sich die vier Spielerinnen und ihr Coach Tommy Danielsson sowohl beim Zwischenstopp in Dubai als auch bei der Ankunft in der chinesischen Metropole stundenlangen Formalitäten unterziehen mussten. Bis zum ersten Einsatz lag der Fokus, neben lockeren Trainingseinheiten, vor allem auf der Erholung.
Die Luxemburgerinnen, die Rang 24 im ITTF-Ranking einnehmen, gingen als krasser Außenseiter gegen Südkorea an den Tisch. In der ersten Partie schien für die Weltranglisten-Vierten dann auch alles nach Plan zu laufen, da Sarah De Nutte (WR 68) gegen Lee Zion (WR 64) kein Satzgewinn gelang. Bei ihrer 0:3-Niederlage (-9, -4, -9) wehrte die Landesmeisterin sich zwar nach Kräften, konnte die Koreanerin allerdings nie wirklich in Bedrängnis bringen.

Durch diesen Rückstand ließ sich Ni Xia Lian (WR 41) natürlich nicht aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil, der gegnerischen Topspielerin Jeon Zihee (WR 16) gestand die 59-Jährige im ersten Durchgang ganze vier Punkte zu. Nach dem Satzusgleich der Linkshänderin gelang es Ni Xia Lian, ihre Bestform abzurufen und das Match souverän mit 3:1 (4, -8, 6, 9) zu gewinnen. Tessy Gonderinger (WR 299) ließ sich durch den nicht erwarteten Ausgleich inspirieren. Gegen Kim Hayeong (WR 74) hatte die hauptberufliche Lehrerin nichts zu verlieren. Nach der unverhofften 2:0-Satzführung konnte die Vizemeisterin anschließend nur zweimal punkten. Davon aber unbeeindruckt, schaffte die 29-Jährige das Kunststück, ihr Team durch einen 3:1-Sieg (10, 9, -2, 9), nach einer fantastischen Vorstellung, in Führung zu bringen, sodass der Sieg plötzlich greifbar war.

Überraschung durch Gonderinger

Dessen war sich Ni Xia Lian bewusst, die als leichte Favoritin in ihre zweite Partie gegen Lee Zion ging. Trotz zweimaliger Führung ließ ihre Gegnerin nicht locker und kämpfte sich in den entscheidenden fünften Satz. Mit all ihrer Routine schaffte es Ni Xia Lian am Ende, den Südkoreanerinnen den Tag zu vermasseln. Beim Stand von 10:4 verwandelte sie ihren ersten Matchball zum 3:2 (3, -10, 9, -7, 4). Die kleine luxemburgische Delegation war nach diesem im Vorfeld nicht für möglich gehaltenen 3:1-Erfolg nicht mehr zu halten.

Wir hatten nicht gedacht, dass wir gegen sie eine reale Chance hätten. Es ist einfach nur perfekt gelaufen.

Sarah De Nutte

„Es war eine tolle und spannende Begegnung. Wir sind extrem froh über diesen Erfolg. Nach dem Rückstand ist es uns gelungen, zurückzukommen. Ich bin wirklich stolz auf die ganze Mannschaft und natürlich auch hochzufrieden über meinen Sieg. Jetzt hoffen wir, dass es so weitergeht. Wir freuen uns auf die nächsten Herausforderungen“, so eine strahlende Tessy Gonderinger, deren Überraschungssieg sich als Dosenöffner erwiesen hatte. Ihre Freundin Sarah De Nutte setzte noch eins drauf: „So gut habe ich Tessy noch nie spielen sehen. Gegen die Favoritinnen aus Südkorea wollten wir eigentlich nur gut ins Turnier starten. Wir hatten nicht gedacht, dass wir gegen sie eine reale Chance hätten. Es ist einfach nur perfekt gelaufen“.

Am Samstag um 13 Uhr luxemburgischer Zeit geht es mit dem zweiten Gruppenspiel weiter. Ihre favorisierten Gegnerinnen aus Singapur dürften gewarnt sein und das Trio aus Luxemburg nicht auf die leichte Schulter nehmen. Eine Niederlage gegen die Ranglisten-Neunten wäre kein Beinbruch. Zur direkten Qualifikation braucht das Team zwei weitere Siege aus den drei nächsten Begegnungen. Am Sonntag (7.00 Uhr) geht es gegen den Iran (WR 49), den vermeintlich leichtesten Gruppengegner. Am Montag um 13 Uhr trifft das FLTT-Trio dann, im möglicherweise entscheidenden Spiel, auf Thailand (WR 20).

steff
3. Oktober 2022 - 9.24

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