Luxemburg-StadtDommeldingen erhält temporäres Schulgebäude

Luxemburg-Stadt / Dommeldingen erhält temporäres Schulgebäude
Luftaufnahme des Viertels Dommeldingen Foto : Editpress/Claude Lenert

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In Dommeldingen entsteht ein temporäres Schulgebäude für 400 Grundschüler. Der Gemeinderat hieß am Montag den entsprechenden Kostenvoranschlag über rund zehn Millionen Euro gut.

Der 1980 errichtete Schulkomplex in Dommeldingen ist mittlerweile viel zu klein und nicht mehr an die Anforderungen des heutigen Unterrichts angepasst, sodass derzeit ein Projekt zur Errichtung eines neuen Schulcampus mit ergänzenden Sportanlagen in Planung ist. Da ein Teil des bestehenden Schulgebäudes abgerissen wird, bedarf es einer vorübergehenden Lösung, um den Unterricht zu garantieren. Der Schöffenrat entschied sich daher für den Bau eines temporären Schulgebäudes.

Der entsprechende Kostenvoranschlag in Höhe von insgesamt 10.534.020,36 Euro wurde am Montagnachmittag von der Mehrheit im Gemeinderat angenommen. Auf zwei Gemeindeparzellen wird in der rue Nicolas Hein ein modulares Schulgebäude errichtet. In dem temporären Bau mit 18 Klassenzimmern werden die Schüler der Zyklen 1-4 auf drei Etagen untergebracht. Hinzu kommt ein Speisesaal mit Küche. Die Schule soll 400 Kindern Platz bieten, der dazugehörige „Foyer scolaire“ 200.

Das Projekt nutze die geringe Breite des Grundstücks im Südosten, um das Modulgebäude zu errichten, heißt es in dem Kostenvoranschlag der Gemeinde. Auf diese Weise könne der breitere Teil im Nordwesten für den Schulhof genutzt werden. Dadurch wird die Anzahl der nach Süden ausgerichteten Räume reduziert. Nichtsdestotrotz erhalten alle Fenster einen außen liegenden Sonnenschutz. Die Modulkonstruktion sei recycelbar und nach ihrer Verwendung an diesem Standort leicht demontierbar.

Das Erdgeschoss wird den Schülern des Zyklus 1 vorbehalten sein und altersgerechte Sanitärräume enthalten. Der Speisesaal wird auf der Rückseite auf eine überdachte Terrasse führen, die im Sommer genutzt werden kann. Auf dieser Ebene befinden sich auch der Technikraum, der Heizungskeller und die Mülltonnenbox, die vom Gebäude getrennt sind.  Die erste Etage beherbergt die Klassen der Zyklen 2 und 3 und verfügt über zwei Förderräume, einen Bibliotheksraum sowie Personal- und Serviceräume. Im oberen Stockwerk befinden sich sechs Klassenzimmer für die Zyklen 3 und 4, ein Bastelraum sowie Personal- und Diensträume. Im Norden des Gebäudes wird ein Schulhof mit einem natürlichen Spielplatz eingerichtet. Auf dem 120 Quadratmeter großen Pausenhof befindet sich ein Regen- oder Sonnenschutz.

Die Arbeiten sollen voraussichtlich Ende 2023 abgeschlossen sein, sodass die Inbetriebnahme im April 2024 erfolgen kann.

Verspätung beim Projekt „Hotel Graace“

Seit ein paar Monaten hat die Gemeinde alle Zimmer des Hotel Graace in Bonneweg angemietet. Der Mietvertrag läuft sechs Jahre. Bis dato wurde das geplante Projekt der Caritas, dort ukrainische Flüchtlinge unterzubringen, noch nicht umgesetzt. Warum, wollte Guy Foetz („déi Lénk“) wissen. Immerhin bezahle die Gemeinde 38.000 Euro Miete im Monat für das Hotel.

Das Projekt der Caritas sei in der Tat in Verzug geraten. Anfangs hätten die Organisationen wie Caritas und Rotes Kreuz laut Sozialschöffe Maurice Bauer vor allem versucht, Menschen in den großen Einrichtungen unterzubringen. Die Caritas wolle nun im Rahmen ihres Projekts SLEMO („Service logement en milieu ouvert“) das Hotel für Flüchtlinge im Alter von 18 bis 27 Jahren – mit oder ohne Kinder – nutzen. Die Caritas warte allerdings noch auf eine Genehmigung des Unterrichtsministeriums, wodurch ihr mehr Personal für die Betreuung der Menschen zur Verfügung stehe. Für Familien eigne sich die große Mehrheit der Zimmer in dem Hotel nicht. Lediglich ein Zimmer sei dafür groß genug und auch schon lange von einer ukrainischen Familie belegt, so Bauer.