InfrastrukturDie neue Brücke bei Colmar-Pont nimmt langsam Form an

Infrastruktur / Die neue Brücke bei Colmar-Pont nimmt langsam Form an
Am frühen Freitagmorgen brachte ein Spezialtransporter ein nächstes überdimensionales Seitenstück der Bogenspannbrücke. Der Transport verlief nicht ohne Zwischenfall, wies das Teilstück doch längsseitig viele Schrammen auf.  Foto: Roger Infalt

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Bereits mehrmals haben wir über den Abriss sowie den Neubau der Brücke zwischen den Orten Colmar-Berg und Schieren berichtet. Während der vergangenen Tage sind nun die ersten Bauteile für die neue Bogenspannbrücke angeliefert worden.

Untersuchungen an der 1960 in Betrieb genommenen Brücke an der N7 am Ort Colmar-Pont hatten ergeben, dass sich ihr Zustand rasant verschlechtert hat und dass Flickarbeit fehl am Platz sei. Die Ingenieure der Straßenbauverwaltung entschieden sich deshalb für den Bau einer sogenannten „Bowstring-Brücke“.

Mitte April dieses Jahres begannen die eigentlichen Abrissarbeiten an der alten Brücke, die die Nationalstraße 7 über die Zuggleise der Eisenbahnlinie Ettelbrück-Luxemburg führt. In weniger als sechs Wochen war von der fast 62 Jahre alten Brücke nahezu nichts mehr zu sehen. In den Monaten Juni und Juli wurden die Verschalungen der beidseitigen Aufleger für die geplante neue Bogenspannbrücke errichtet bzw. mit Beton ausgegossen. Der zuständige Projektleiter der Straßenbauverwaltung, Frédéric Di Oliveira, gab uns zu verstehen, dass die Arbeiten gut vorangingen und sich im geplanten Zeitraum bewegten.

Die ersten beiden Bauteile mit den Stützen für den beidseitigen Bogen der neuen Brücke sind montiert
Die ersten beiden Bauteile mit den Stützen für den beidseitigen Bogen der neuen Brücke sind montiert Foto: Roger Infalt

Nach dem Sommerurlaub begann man sofort mit dem Errichten des speziellen Gerüsts auf dem momentan stillgelegten Teil der N7 in Colmar-Pont, auf dem nun dieser Tage die ersten Teile der neuen Bogenspannbrücke auf- und zusammengesetzt wurden. Die neue Brücke wurde in Luxemburg geplant, aber bei einem belgischen Stahlbauer in Auftrag gegeben.

Die fertige Brücke, die in einem hellen Grauton gehalten ist, soll voraussichtlich im Januar oder Februar kommenden Jahres in einem für Luxemburg einmaligen Verfahren an ihren endgültigen Platz positioniert werden. Ist die neue Brücke vor Ort komplett zusammengebaut, wird sie mit Spezialkränen gehievt und auf rollende Untersätze gesetzt. „Bis hierhin ist dieses Verfahren nicht neu“, so Frédéric Di Oliveira, „doch der nächste Schritt wurde bisher noch nie in Luxemburg angewandt. Die Brücke wird zur Hälfte über die unter ihr verlaufenden Eisenbahngleise gerollt, dann wird sie von Schierener Seite aus an einem Spezialkran befestigt, der sie leicht anhebt und gleichzeitig bis zum Aufleger auf dieser Seite zieht.“

Die N7 zwischen Colmar-Berg und Schieren könnte im Frühjahr 2023 wieder wie gewohnt befahrbar sein.

Ist die neue Brücke vor Ort komplett zusammengebaut, wird sie mit Spezialkränen gehievt und auf rollende Untersätze gesetzt
Ist die neue Brücke vor Ort komplett zusammengebaut, wird sie mit Spezialkränen gehievt und auf rollende Untersätze gesetzt Foto: Roger Infalt