NationalmannschaftVaterfreuden und Comeback für Lars Gerson

Nationalmannschaft / Vaterfreuden und Comeback für Lars Gerson
Lars Gerson Foto: sportspress.lu/Jeff Lahr

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Lars Gerson ist zurück. Eine Tatsache, die selbst den 32-Jährigen überrascht hat. Nach einer langen Verletzungspause wünscht sich der Spieler deshalb nur eins: diesmal nicht wieder zurückgeworfen zu werden.

Das Leben von Lars Gerson hat sich vor einer Woche stark verändert. Seine jüngste Tochter, die kleine Leya, kam am 13. September in Kongsvinger zur Welt. Damit war also in puncto Zeitfenster schon mal eine Ungewissheit aus der Welt geschafft – und der Weg frei für eine Nations-League-Nominierung. Der glückliche Papa hatte allerdings nicht sehr viel Zeit, um beim Windelwechseln eine Hand anzupacken: Sowohl das Ligaspiel am Samstag gegen Asane als auch die Reise nach Luxemburg hatten zur Folge, dass er den Nachwuchs während der ersten Tage wohl sehr viel über den Bildschirm beobachtet hat.

„Ich fühle mich gut“, antworte Gerson dann auch auf die Frage, wie er sich im Moment fühlt. Grund zur Freude hatte er allemal, da er nicht wirklich mit dem Anruf von Luc Holtz gerechnet hatte. „Ich war schon etwas verwundert. Wir hatten ein kurzes Gespräch und jetzt bin ich hier“, meinte der Spieler, der im Januar nach Kongsvinger in die zweite norwegische Liga zurückgekehrt war. Denn seinen ersten Einsatz über 90 Minuten bestritt der 88-fache Nationalspieler eben erst am Samstag. „Ich hoffe, es bleibt auch so“, fügte er hinzu.

Erfahrung

Seine Knöchelverletzung, die sich über viele Wochen hinzog, hatte er sich ausgerechnet während des letzten Länderspiels gegen die Färöer im Juni zugezogen – und daher erst 99 Spielminuten in den Beinen. „Physisch ist er gut drauf“, hatte Holtz vor acht Tagen erklärt, und hinzugefügt, dass es bei den internationalen Duellen wohl nicht für einen Einsatz über die komplette Distanz reichen würde. „Lars kennt die Intensität auf diesem Niveau. Er hat die nötige Erfahrung.“ Oder um es in den Worten des Unerschütterlichen zu sagen: „Wenn mich der Trainer braucht, bin ich da. Ich komme gerne zur Nationalmannschaft und bin bereit, alles zu geben – ob von Anfang an oder zu einem späteren Zeitpunkt der Partie.“

Gerson, der sein Länderspieldebüt 2008 feierte, gilt seither als eine solide Stütze und Defensivallrounder, der großes Vertrauen genießt. Holtz hob die Vielseitigkeit des 1,86 Meter großen Spielers hervor. Demnach weiß der Profi aus Kongsvinger auch ganz genau, was im Hexenkessel namens Fatih Terim Stadium die „Roten Löwen“ erwartet: „Es ist toll, vor so vielen Leuten zu spielen.“ Am Mittwoch machte die Zahl 15.000 die Runde. „Ich habe mir hier bereits ein Gala-Spiel ansehen können, da waren noch mehr Zuschauer da. Die Stimmung ist top. Als Spieler mag man diese Duelle.“ 

Wenn einer die Entwicklung der Nationalelf live miterlebt hat – dann ist es Gerson. „Aus dem 4-5-1-System sind wir rausgewachsen.“ Auch gegen die Türkei wird nicht gemauert. „Wir werden versuchen, Fußball zu spielen, wie wir es zuletzt immer getan haben. Besonders die erste Phase des Spiels, die ersten 20 oder 30 Minuten, werden hart werden. Sie werden versuchen, uns unter Druck zu setzen. Wenn wir das unbeschadet überstehen, können wir selbst darauf hoffen, etwas hier zu reißen.“ Das würde die kleine Leya sicher auch freuen.