Mountainbike-WMSøren Nissen erlebt ein enttäuschendes Heimspiel

Mountainbike-WM / Søren Nissen erlebt ein enttäuschendes Heimspiel
Søren Nissen musste bei der Marathon-WM von Anfang an hinten mitfahren Archivfoto: Michael Chiaretta, Swiss Epic

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Mit hohen Erwartungen ist MTB-Profi Søren Nissen in die Marathon-WM bei seinem „Heimrennen“, etwa 20 km von seinem dänischen Elternhaus entfernt, gestartet. Als 72. Hinter dem neuen neuseeländischen Weltmeister Samuel Gaze ging es für ihn von Anfang an aber nur um Schadensbegrenzung.

Knapp 150 Starter stürzten sich bei der Herrenelite auf die 120 Kilometer mit bescheidenen 1.500 Höhenmetern und anfangs einer engen Stadtrunde durch Haderslev. Søren Nissen wird deutlich: „Die Strecke war eine Katastrophe, das muss man so klar sagen. Nach 500 Metern durch einen Park kam ein etwa ein Meter schmaler Tunnel unter eine Hauptstraße, da gab es einige Stürze und Stau. Das ist für eine WM nicht in Ordnung.“ Während der 38-jährige Routinier so bereits nach 5 Kilometern drei Minuten Rückstand auf die Spitze hatte, war diese aufgrund der relativ wenigen Höhenmeter von taktischen Spielen geprägt. Hier duellierten sich die besten Langstreckenspezialisten mit jenen vom olympischen Crosscountry.

Noch vor drei Wochen hatte Samuel Gaze den WM-Titel im Shorttrack gewonnen, war beim Crosscountry allerdings mit einem Schlüsselbeinbruch ausgefallen. Nun sprengte er 30 Kilometer vorm Ziel die Spitzengruppe mit auch dem in Luxemburg wohlbekannten Sascha Weber, der am Ende auf eine knappe Minute starker Fünfter wurde. Weit dahinter aber litt Nissen: „Ich hatte zwar nicht meine allerbeste Form, doch eigentlich war es schön, auf den Strecken zu fahren, die ich von klein auf kenne. Aber es waren kleine Trails, ich wusste, dass ich nicht zurückkomme. Es war vom ersten Kilometer an Schadensbegrenzung.“ Am Ende verlor er fast 20 Minuten auf Gaze. Der deutsche Titelverteidiger Andreas Seewald konnte zwar aus einer Verfolgergruppe heraus aufschließen, musste sich dem antrittsstärkeren Neuseeländer aber am Ende mit 16 Sekunden Rückstand beugen. Bei den Frauen waren sogar nur Crosscountry-Spezialistinnen auf den ersten acht Plätzen, wo sich die Französin Pauline Ferrand-Prévot nach ihren früheren WM-Titeln auf der Straße und im Cyclocross im Zielsprint gegen Jolanda Neff und Annie Last das diesjährige MTB-Tripple aus Shorttrack, Crosscountry und Marathon sicherte.