Tour de LuxembourgAndy Schleck: „Ich sehe Baustellen, die nicht jeder sieht“

Tour de Luxembourg / Andy Schleck: „Ich sehe Baustellen, die nicht jeder sieht“
Andy Schleck, Präsident der Tour de Luxembourg, sagt, dass er noch Baustellen bei der Rundfahrt sehe Foto: Anouk Flesch/Tageblatt

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Die 82. Tour de Luxembourg lief ohne Zwischenfälle ab. Vonseiten der Fahrer gab es Lob für Strecke sowie Organisation und auch Präsident Andy Schleck zeigt sich insgesamt zufrieden – der 37-Jährige will für die nächste Ausgabe aber noch an Baustellen arbeiten. 

Tageblatt: Andy Schleck, sind Sie als Präsident der Tour de Luxembourg mit dem Ablauf des Rennens zufrieden?

Andy Schleck: Ich hatte mir etwas mehr Sonne erhofft, aber darauf haben wir keinen Einfluss. Der Rest der Tour de Luxembourg ist gelungen. Ich sehe Baustellen, die nicht jeder sieht. Da arbeiten wir dran. Auf der letzten Etappe hatten wir einen kleinen Sturz. 100 Fahrer kommen durch, der 101. aber nicht, „ça fait part du metier“. Wir haben unsere Arbeit gemacht und werden nächste Woche ein Debriefing haben. Dabei möchte ich die 250-300 Freiwilligen bei Laune halten. Die Tour de Luxembourg ist Teamarbeit: Das geht vom Catering über die Security bis hin zum Montage-Team. 

Was halten Sie von der Art und Weise, wie das Rennen gefahren wurde?

Ich hatte mehr von der Diekircher Etappe erwartet. Es war langweilig bis zu den letzten 20 Kilometern. Wir können auch zehnmal Bourscheid hinauffahren, am Ende sind es die Fahrer, die ein Rennen schwer machen oder nicht. An dem Tag war eine Echappée draußen, die kontrolliert wurde. Als sie eingefangen wurde, wurde Rennen gefahren. Es gab dann aber keine Abstände nach hinten. Heute (Samstag) wurde Rennen gefahren. Im Fernsehen war es vielleicht nicht zu sehen, aber im Ösling war viel Wind, außerdem war die Ausreißergruppe stark. Am Ende haben wir mit Mattias Skjelmose Jensen einen Sieger, der im nächsten Jahr das Weiße Trikot bei der Tour anpeilen kann. Die vier Fahrer, die auf der letzten Etappe zusammen ankamen, waren die stärksten im Peloton. Ich hätte mir auf dem letzten Teilstück einen Sieg von Kevin Geniets erhofft, aber auch darauf habe ich leider keinen Einfluss. 

Wollen Sie das Zeitfahren bei der Tour de Luxembourg beibehalten?

Wenn ich es finanziell organisiert bekomme, mache ich das zu hundert Prozent so weiter. Ein Zeitfahren ist aber eine aufwendigere Organisation. Wir brauchen eine Gemeinde, die gewillt ist, das zu machen, und die uns das Budget zur Verfügung stellt. Außerdem können wir ein Zeitfahren nicht irgendwo austragen. Wir brauchen einen sicheren und interessanten Parcours. 

Wegen der kürzlich beendeten Vuelta, WorldTour-Rennen in Kanada sowie der WM in Australien waren nicht so viele bekannte Namen im Peloton wie beispielsweise im Vorjahr. Hatte die Luxemburg-Rundfahrt 2022 einen unglücklichen Platz im Kalender?

Peter Sagan, Greg van Avermaet oder Thibaut Pinot ziehen Leute an die Strecke. In diesem Jahr konnten wir nicht mehr bekannte Fahrer kriegen. Die WM in Australien hat uns nicht in die Karten gespielt. Ich bin kein Fan davon, eine WM außerhalb Europas auszutragen. Ich hoffe, dass sich das nicht durchsetzt. Die WM in Flandern (2021) war ideal, so konnten die Radsportler die Tour de Luxembourg als Vorbereitung nutzen. Für das nächste Jahr haben wir die Kandidatur für denselben Zeitraum gestellt (Anm. d. Red.: Die WM 2023 findet vom 3. bis zum 13. August in Glasgow statt). Es wäre gut, wenn samstags das Zeitfahren stattfinden würde und sonntags die letzte Etappe.