European ChampionshipsNach der Enttäuschung freuen sich Ni Xia Lian und Sarah De Nutte über die Bronzemedaille

European Championships / Nach der Enttäuschung freuen sich Ni Xia Lian und Sarah De Nutte über die Bronzemedaille
Am Ende des Tages überwog bei Ni Xia Lian und Sarah De Nutte die Freude über die Bronzemedaille Foto: AFP/Tobias Schwarz

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Zum ganz großen Coup hat es für die Weltranglisten-Dritten nicht gereicht: Ni Xia Lian und Sarah De Nutte durften sich am Donnerstag bei den European Championships in München jedoch über Bronze freuen. 

Die Enttäuschung war dem Weltklasse-Doppel Ni Xia Lian/Sarah De Nutte am Donnerstagmittag anzusehen. Sie waren dem Finaleinzug so nah, am Ende gaben sie ihn dann doch noch aus der Hand. Dabei war es der dritte Satz, der eine entscheidende Rolle spielte. Nachdem sich das luxemburgische Duo den ersten Durchgang nämlich noch locker mit 11:6 gesichert hatte, zeigte sich das rumänische Duo Elizabeta Samara/Andreea Dragoman, das bei der WM in Houston im vergangenen Jahr im Viertelfinale stand, angriffsfreudiger, kam mit dem Spiel ihrer Gegnerinnen immer besser zurecht. Die Rumäninnen zogen auf 8:3 davon; zwar kamen die FLTT-Spielerinnen auf 5:8 und dann noch einmal auf 6:9 heran, aber Samara/Dragoman holten sich den Satz mit 11:6.

Mit dem Satzverlust kamen die beiden Luxemburgerinnen jedoch zuerst gut klar. Rasch gingen sie mit 4:0 in Führung und bauten den Vorsprung im dritten Durchgang weiter auf 8:2 aus. Es sah fast schon so aus, als hätten sie diesen in der Tasche. Dann folgte jedoch eine Schwächephase, die Rumäninnen glichen auf 9:9 aus, holten sich schließlich einen Satzball und auch Durchgang Nummer drei. Es war der Knackpunkt in diesem Match, wie auch Sarah De Nutte erklärte: „Diesen Satz dürfen wir einfach nicht verlieren. Ich sage nicht, dass wir gewonnen hätten, wenn wir 2:1 in Führung gegangen wären, aber es wäre ein anderes Spiel geworden.“ Laut De Nutte wollte das FLTT-Duo den Satz viel zu schnell zumachen und hat dann zu viele Fehler gemacht, die die Rumäninnen eiskalt auszunutzen wussten. „Vorher hatten wir die Punkte einfach besser ausgespielt.“ 

Samara/Dragoman hatten jetzt ihr Rezept gegen die Nummer eins der Setzliste endgültig gefunden, gingen nach einem 0:2-Rückstand auch im dritten Satz mit 6:2 in Führung. Das FLTT-Duo kämpfte sich zwar wieder auf 5:6 und 6:7 heran, aber die Rumäninnen zogen ihr Spiel routiniert durch und damit ins Finale ein. Mitentscheidend war auch die Aufteilung, die die Gegnerinnen nach dem verlorenen ersten Satz änderten: „Im ersten Satz haben wir locker gewonnen, weil Ni auf Dragoman spielte“, meinte Sarah De Nutte. 

Ni im Achtelfinale

Für Ni Xia Lian gab es kaum Zeit, die Niederlage zu verarbeiten, denn nicht einmal zwei Stunden später musste sie im 1/16-Finale im Einzelwettbewerb ran. „Sie haben gut gespielt, für sie ist es gut. Sie haben verdient gewonnen.“ Nur zu gerne hätte sie nach einer Silbermedaille im Doppel, bei der EM 2000 mit Peggy Regenwetter und Bronze 2018 mit Sarah De Nutte, ihren Medaillensatz komplettiert. „Ich bin ja noch jung, ich habe noch Zeit“, erwiderte die 59-Jährige, die ihre Enttäuschung kaum verbergen konnte. Trainer und Partner Tommy Danielsson hatte da ganz andere Worte parat: „Wer spielt mit 59 Jahren noch auf diesem Level? Die beiden haben im letzten Jahr bei der WM Bronze geholt, standen danach in Singapur, bei einem Turnier von Weltformat, im Halbfinale und haben jetzt bei der EM wieder Bronze geholt. In welcher Sportart gab es dies in Luxemburg in der letzten Zeit? Chapeau an die beiden!“

Dass sich die Luxemburgerinnen am Abend bei der Siegerehrung doch über die Medaille freuen würden, dessen war sich der Nationaltrainer sicher. Und so kam es auch, mit einem großen Lachen stieg das FLTT-Doppel um 19.51 Uhr in der Rudi-Sedlmayer-Halle aufs Podium und freute sich über den Applaus, der aus dem kleinen Luxemburger Block kam. „Die nächste EM ist in Malmö“, erklärte der Schwede schließlich noch mit einem Lachen: „Da sind wir dann wieder dabei.“

Und für Ni Xia Lian ist auch die aktuelle EM noch nicht vorbei. Sie setzte sich im 1/16-Finale im Damen-Einzel in einer spannenden Partie mit 4:3 gegen das große französische Nachwuchstalent Prithika Pavade durch, holte dabei sogar einen 0:2-Satzrückstand auf. Im Achtelfinale wartet nun die neue Doppel-Europameisterin, die Rumänin Bernadette Szocs.

Im Überblick

Damen-Doppel, Halbfinale:
Ni Xia Lian/Sarah De Nutte – Elizabeta Samara/Andreea Dragoman 1:3 (6, -6, -9, -6)

Damen-Einzel, 1/16-Finale:
Ni Xia Lian – Prithika Pavade 4:3 (-2, -8, 9, 7, -9, 2, 5)