Von Hand gelesenLuxemburger Weinbauern und ADEM arbeiten zusammen, um Erntehelfer zu rekrutieren

Von Hand gelesen / Luxemburger Weinbauern und ADEM arbeiten zusammen, um Erntehelfer zu rekrutieren
Traubenlese an der Mosel: Wie viel geerntet wird, hängt auch vom Wetter ab Foto: Herbert Becker

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Bald heißt es an der Mosel wieder: Schere in die Hand, auf die Reben, fertig, los! Damit auch ausreichend Helfer vorhanden sind, arbeiten die Weinbauern in diesem Jahr wieder mit der ADEM zusammen. 

Ohne Saisonarbeiter wäre für viele Weinbauern die Ernte schlicht unmöglich – zu viele Reben sind innerhalb kurzer Zeit einzuholen. Außerdem kann diese Lese für verschiedene Sorten schlichtweg nicht maschinell erfolgen. Um die höchste Qualität zu garantieren, werden die Früchte ganz traditionell von Hand gelesen. Es werden also jede Menge Helfer benötigt. Die kommen teils aus dem Ausland, teils aus dem Inland. 

Viele Saisonarbeiter in Luxemburg kommen aus dem nahen Ausland oder aus osteuropäischen Ländern. Doch als während der Pandemie viele Lockdowns erlassen und Einreiseregeln verschärft wurden, war nicht sicher, ob auch ausreichend helfende Hände für die Weinlese verfügbar sein würden. „Deswegen haben wir in dem Jahr begonnen, gemeinsam mit der ADEM zu rekrutieren“, erklärt Robert Ley vom luxemburgischen Weinbauinstitut (IVV). Die Arbeitskraftbeschaffungsmaßnahme kam so gut an, dass die Zusammenarbeit 2021 verlängert wurde – und auch 2022 weitergeführt wird. Im vergangenen Jahr wurden 31 Bewerber von der ADEM an die verschiedenen Moselwinzer vermittelt und eingestellt.

In diesem Jahr kündigt sich die Weinlese früher als 2021 an und wird voraussichtlich zwischen Anfang und Mitte September stattfinden. Das Weinbauinstitut sondiert deswegen bei den Weinbaubetrieben, wie viele Saisonarbeiter gesucht werden, während die ADEM mögliche Bewerber kontaktiert und eine Vorauswahl trifft. 

Große Qualifikationen für die Arbeit als Weinleser brauche es nicht. „Es ist keine sonderlich anspruchsvolle Arbeit“, sagt Robert Ley. Eigentlich muss man nur mit einer Schere umgehen können. Insgesamt werden etwa 1.000 Saisonarbeiter in Luxemburg pro Jahr gebraucht – in der Regel haben sie eine normale Arbeitszeit von acht Stunden. Wie viel ein Arbeiter dabei erntet, hängt von einem selbst ab – und natürlich dem Wetter, erklärt Ley.