In dem Duell Luxemburg gegen Island wird am heutigen Abend in beiden Teams je ein Zwillingspaar in der Aufstellung stehen. Bei Luxemburg sind dies Simão und Samuel Marinho Novais, ein Brüderpaar mit portugiesischen Wurzeln, aber in Luxemburg geboren und aufgewachsen. Simão ist Zuspieler und ersetzte in den vier bisherigen Spielen recht gut den etatmäßigen Zuspieler Gilles Braas, der sich in den USA befand. Samuel ist Libero und mit seinen Stärken in der Feldverteidigung öfter das Double von Stammlibero Philippe Glesener. Mit 1,80 m sind die beiden die Kleinsten im einheimischen Team. Ihnen gegenüber stehen Kristjan und Hafstein Valdimarrson, zwei Mittelblocker mit einer stattlichen Größe von 2,04 m. Sie sind damit die Größten in ihrer Mannschaft.
Öfters findet man Geschwister im Volleyball, seien sie nun gleichgeschlechtlich oder nicht. Die französischen Gebrüder Earvin und Swan N’Gapeth waren vergangene Saison in Italien bei Modena unter Vertrag, in Deutschland spielen die Kozuch-Schwestern Katharina und Margareta beide in der 1. Bundesliga und auch aus Deutschland kommen die Grozers, Dora und Georg Jr., beide ehemalige Nationalspieler. Und in der Schweiz schlagen sogar zwei Geschwister mit luxemburgischer Abstammung auf: Dunja und Mirko Gerson, die Kinder vom Luxemburger Volleyball-Urgestein Marc Gerson, dem ersten Luxemburger mit Profi-Vertrag. Doch die meisten Geschwisterpaare findet man im Beachvolleyball, wo auch zwei Schweizer zu den bekanntesten gehören, die Laciga-Brüder Paul und Martin. Diese wurden übrigens von Gerson trainiert und zur Weltspitze geführt. Sie gehören zu den Beachvolleyball-Pionieren.
Ein alter Bekannter im isländischen Team
In Luxemburg findet man vor allem bei den Damen gleiche sportliche Ausrichtungen. Die Escher Frisch-Schwestern Isabelle und Sami, die Diekircher Wagner-Schwestern Lara, Yascha und Lena und die Echternacher Bollendorff-Schwestern Ann-Kathrin und Mary-Lou, um nur einige zu nennen. Übrigens vertraten diese allesamt Luxemburg auf internationalem Parkett.
Wer von den beiden Zwillingspaaren heute Abend die Nase vorn haben wird, bleibt abzuwarten. Doch mit dem positiven Resultat im Auswärtsspiel im Rücken muss man wohl den „Red Lions“ die Favoritenrolle zugestehen. Beim isländischen Team wird ein alter Bekannter auftauchen: Burkhard Disch, langjähriger Nationaltrainer im Herrenbereich und Technischer Direktor der FLVB. Er hat seit drei Jahren seine Zelte teilweise in Island aufgeschlagen, wo er als Trainer und Manager den isländischen Volleyball weiterentwickeln soll. Auch die dortige Trainerausbildung liegt in seinen Händen. Er, der im Hinspiel nicht präsent sein konnte, würde wohl gerne Revanche nehmen.
An Pompiliu Dascalu, dies mit seinem Team zu verhindern. Im Hinspiel war Luxemburg eigentlich in allen Bereichen überlegen, außer im Block, wo Island mit weit mehr Körpergröße ausgestattet ist. Die Annahme Luxemburgs stand auf weitaus sichereren Beinen als der Gegner. Dies erlaubte es Simão, das Spiel doch recht variabel zu gestalten, und somit setzten sich die Angreifer weitaus öfters durch als ihre Kontrahenten. Da beide Teams das Hinspiel gescoutet haben, werden die beiden Trainer nun versuchen, den Gegner zu überraschen. Wer wird das glücklichere Händchen haben? Die Wiederkehr von Gilles Braas ins Zuspiel könnte das Zünglein an der Waage sein.
Im Überblick
Die bisherigen Ergebnisse der Luxemburger Mannschaft:
Montenegro – Luxemburg 3:0
Island – Luxemburg 0:3
Portugal – Luxemburg 3:0
Luxemburg – Portugal 0:3
Die weiteren Termine:
Heute:
19.00: Luxemburg – Island
Am Samstag:
19.00: Luxemburg – Montenegro
Die Tabelle:
1. Montenegro (4 Spiele/12:2 Sätze/11 Punkte)
2. Portugal (4/11:3/10)
3. Luxemburg (4/3:9/3)
4. Island (4/0:12/3)
Das Luxemburger Team
Simão Marinho, Samuel Marinho, Mateja Gajin, Christian Galoppo, Gilles Braas (alle Strassen), Steve Weber, Michaïl Constantinou, Yannick Erpelding (alle Bartringen), Maxime Hoffmann (Esch), Colin Hilbert, Philippe Glesener (beide Lorentzweiler), Chris Zuidberg (Conflans/F), Jérémie Feit (Univ. San Diego/USA), T’Joen Nicolas (Louvain/B)
Trainer: Pompiliu Dascalu, Ranguel Krivov
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