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„Nohaltegkeetsdag“Schifflingen: Gemeinde stellt Pläne zur nachhaltigen Entwicklung vor

„Nohaltegkeetsdag“ / Schifflingen: Gemeinde stellt Pläne zur nachhaltigen Entwicklung vor
Die Initiativen der Gemeinde Schifflingen im Rahmen von „Communes 2030“ sind zahlreich und vielfältig Foto: Paul Huybrechts

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Seit geraumer Zeit liegt den politisch Verantwortlichen der Gemeinde Schifflingen eine nachhaltige Entwicklung am Herzen. Es ist dies ein Zusammenspiel von Umweltaspekten, sozialer Kohäsion und wirtschaftlicher Entwicklung. Am Samstag stellten die Gemeindeverantwortlichen die Bemühungen ihrer nachhaltigen Entwicklung vor. Sowohl bereits umgesetzte Projekte als auch geplante Vorhaben wurden anhand der 17 Ziele des 3. Nationalen Plans für nachhaltige Entwicklung erläutert.

Die Einwohnerzahl von Schifflingen ist binnen 20 Jahren um 40 Prozent gewachsen, und zählt heute rund 11.500 Einwohner, davon 45 Prozent Ausländer und 1.200 Grundschüler. Schifflingen ist mit einer der höchsten Einwohnerdichten des Landes urbaner geworden. Diese Entwicklung berge sowohl Herausforderungen als auch Chancen, so der Bürgermeister Paul Weimerskirch.

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen setzt 17 strategische Ziele für die Politik fest, um gegen Armut und Ungleichheiten vorzugehen und dabei Klima und Biodiversität zu schützen. Seit mehr als 20 Jahren werden in Schifflingen politische Entscheidungen in diesem Sinne gefällt. Diese Pionierleistung hinsichtlich Umwelt und Städtebau wurde mit dem Goldstandard im Klimapakt und dem „European Energy Award“ anerkannt. Obwohl man am „Nohaltegkeetsdag“ seine umgesetzten Projekte feiert, solle man daraus auch Motivation tanken, um seine Bemühungen zu steigern. Die wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen Entwicklungen des 21. Jahrhunderts verlangten danach, so Paul Weimerskirch.

Communes 2030

Mit dem PNDD („Plan national pour le développement durable“) gibt man den Gemeinden ein Arbeitsmittel für die Bestandsaufnahme ihrer Aktionen, Initiativen und Projekte im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Die Gemeinden seien ein ganz entscheidender Faktor bei der Umsetzung der diesbezüglichen Ziele der Regierung, so die Ministerin Carole Dieschbourg.

Des Weiteren soll „Communes 2030“ Bestand der thematischen Zertifizierungen des Klimapaktes 2.0 sein. Schifflingen zählt neben dem Kanton Redingen zu den Pilotgemeinden, wo „Communes 2030“ getestet und verfeinert wurde. Eine digitale Plattform befindet sich derzeit in der Testphase und soll am Klimapakttag im Mai 2022 online gehen.

Schifflinger Initiativen

Die Initiativen sind zahlreich und vielfältig, hier nur einige Beispiele. Mehr Details findet man auf der Internetseite der Gemeinde. Im Kampf gegen die Armut etwa werden jährlich sechs bis neun Sozialwohnungen zugeteilt, Projekte wie „rue de Drusenheim“, „A Kassen“ und „Moulin Bestgen“ werden zusätzlichen Wohnraum, auch speziell für junge Einwohner, schaffen. Die Chancengleichheit wird durch die Aktivitäten „Lët’z say no“, „Dës Schëfflenger Frae muss ee kennen“ und „Sk8ing Girls 2018“ gefördert. Unter „Reduzierung der Ungleichheiten“ fallen die Aktivitäten des „ClubHaus beim Kiosk“, wo täglich 70 Senioren an sozialen, kulturellen und sportlichen Aktivitäten teilnehmen. Im Bereich Bildung hat Schifflingen 2016 in eine neue „Maison relais“ mit 350 Plätzen investiert. Die Funktionskosten belaufen sich hier auf 4,2 Millionen Euro. Die Renaturierung der Alzette und der Kiemelbach fallen unter „Vie terrestre“, im Sinne der Förderung der sanften Mobilität wurde ein Radweg entlang der Bahngleise von „op Hudelen“ bis „rue d’Esch“ angelegt, in Zukunft ist der Ausbau der Infrastrukturen für Radfahrer und Fußgänger geplant. Bei der Reduzierung des Restmülls bei den Haushaltsabfällen ist man auf dem richtigen Weg. Angestrebt wird ein wieder verwertbarer Anteil von 80 Prozent in 2030. Bei der Straßenbeleuchtung konnte man indessen den Stromverbrauch seit 2014 um 58 Prozent reduzieren. Abschließend versicherte der Bürgermeister Paul Weimerskirch, dass seine Gemeinde am Ball bleibe und den Klimapakt 2.0 ernst nehme.

Sepp
4. November 2021 - 16.34

Ich stelle mir Lebensqualität auch anders vor, nämlich so dass ich mir eine Betonburg leisten kann.

Romain Juni
4. November 2021 - 7.26

Gutes Beispiel für die Verlogenheit der politisch Verantwortlichen und deren Selbstbetrug, oder sie wissen nicht was sie tun.Viele Bäume wurden abrasiert, durch Betonburgen ersetzt.Der gigantische Bahnhof ist bestimmt nicht CO2 neutral gebaut worden, das Entfernen der Bahnübergänge und Verkehrsführung durch einen einzigen Tunnel verursacht jeden Tag grosse Staus.Diese sind nachhaltig bis nach Esch das mit dem Fahrrad nur unter Lebensgefahr zu erreichen ist. Lebensqualität im Einklang mit der Umwelt Stelle ich mir anders vor.