Das teilte Bundesinnenminister Thomas de Maizière am Donnerstag in Berlin mit. Die zuständigen Landesbehörden haben nach de Maizières Angaben zugesagt, alles zu unternehmen, um den beiden Betroffenen in Deutschland einen Neuanfang zu ermöglichen.
Dazu gehöre vor allem, dass sich beide „ohne medialen Druck in das Leben in Deutschland einfinden können“. Dies sollte nach fast neun Jahren Haft in Guantanamo respektiert werden, mahnte de Maizière. Der Minister bat daher um Verständnis, dass keine individuellen Daten zu den beiden, zu ihrer Ankunft und zu ihrem Aufenthaltsort bekannt gegeben werden.
Weitere Insassen aus Guantanamo will Deutschland offenbar nicht aufnehmen. Bereits im August 2006 war der in Bremen geborene Murat Kurnaz aus dem Guantanamo-Lager nach Deutschland überstellt worden. Mit der Aufnahme der drei Ex-Insassen habe Deutschland seinen humanitären Beitrag zur geplanten Schließung des Gefangenenlagers auf Guantanamo geleistet, erklärte der Minister.
Von den ursprünglich 779 Häftlingen in Guantanamo sind inzwischen die meisten weltweit in verschiedene Länder entlassen worden. Eine nicht geringe Zahl wurde aber wieder „rückfällig“ und schloss sich erneut Kämpfern für den „Heiligen Krieg gegen die Ungläubigen“ an.
Nach Aussage von Geheimdienstlern befinden sich jetzt noch 177 Insassen in dem in aller Welt höchst umstrittenen US-Lager. Bisher haben beispielsweise schon Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien und die Schweiz Ex-Häftlinge aus Guantanamo aufgenommen.
(dapd)
De Maart

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