Vier Race Touareg gegen sechs BMW M3 und einen Mini vom X-Raid-Team aus Trebur, Titelverteidiger Carlos Sainz gegen Rekordgewinner Stéphane Peterhansel: Für Spannung und Nervenkitzel ist bei der dritten Südamerika-Auflage gesorgt.
Navigation noch schwerer
Bei der härtesten Rallye Dakar auf südamerikanischem Boden ist mehr denn je Maßarbeit gefragt. Aufgrund einer Regeländerung wird die Navigation durch die Co-Piloten noch wichtiger als in den Jahren zuvor.
Straßenschilder weisen den Fahrern nicht den Weg. Bei der Hatz über Sand, Stock und Stein müssen sie sich auf ihre persönlichen Routenplaner auf dem Beifahrersitz voll und ganz verlassen. Für die Co-Piloten wird es demnach ab Donnerstag (technisches Briefing) richtig stressig.
Die größere Herausforderung stellt allerdings eine weitere Regeländerung dar. Die sogenannten versteckten Wegpunkte, die die Teams anfahren müssen, sind in diesem Jahr noch schwerer ausfindig zu machen. Bis dato bekamen die Rallye-Crews Signale, wenn sie sich in einem Radius von drei Kilometern um die Kursmarken befanden. Dieser wurde nun auf 800 Meter reduziert.
Als Folge der Änderung werden die Teams langsamer an die einzelnen Wegpunkte heranfahren müssen. Andernfalls kommen sie im wahrsten Sinne des Wortes vom Kurs ab.
„In diesem Jahr wissen wir bislang kaum, was uns erwartet, denn der Veranstalter hat erst wenige Details bekannt gegeben“, meinte der spanische Weltklasse-Pilot Sainz, der vor einem Jahr mit dem knappsten Vorsprung in der Dakar-Historie gewann.
Sainz’ Konkurrenz kommt erneut auch aus Deutschland: Beifahrer Dirk von Zitzewitz will mit Steuermann Giniel de Villiers (Südafrika) den Sieg bei der ersten Tour durch Südamerika 2009 wiederholen.
Die diesjährige Auflage führt wieder durch Argentinien und Chile. 2008 war die einstige Paris-Dakar wegen einer Terrorwarnung kurz vor dem Start abgesagt worden. Danach zog der Tross von Afrika nach Südamerika um.
Immer mehr Teilnehmer
Und erreicht nun Rekordzahlen. 430 Teams haben gemeldet und damit 20 Prozent mehr als 2010. Die Strecke führt über 9.618 Kilometer, Start und Ziel ist Buenos Aires. 13 Etappen sind zu absolvieren, am 1. Januar werden erneut Zuschauermassen zum Auftakt in der argentinischen Metropole erwartet.
Über die Anden und die unbarmherzige Atacama-Wüste geht es letztlich wieder zurück nach Buenos Aires. Am 15. Januar steht der Gesamtsieger 2011 dann fest.
Geht es nach VW-Motorsportdirektor Kris Nissen, sitzt das siegreiche Gespann auf jeden Fall in einem Wagen der Wolfsburger, die durch de Villiers/Zitzewitz den ersten Diesel-Triumph bei der Rallye eingefahren hatten. „Für 2011 ist das Ziel klar definiert: Volkswagen hat sich vorgenommen, die Trophäe zum dritten Mal in Folge nach Wolfsburg zu holen“, betonte Nissen.
Herausforderer Nummer eins ist Stéphane Peterhansel. Der Franzose triumphierte bei dem Offroad-Klassiker sechs Mal auf dem Motorrad und drei Mal im Auto und ist damit Rekordsieger Im vergangenen Jahr belegte er den vierten Gesamtrang hinter der VW-Flotte, die erstmals einen Dreifacherfolg schaffte.
Mehr denn je wird es in dieser Dakar-Ausgabe beim Kampf um Sekunden auf die Navigationskünste der Co-Piloten ankommen (siehe blauer Kasten).
Neben allen Reizen birgt die Rallye Dakar für alle Beteiligten auch Gefahren. Gleich zum Auftakt der vergangenen Auflage war eine Zuschauerin aus Argentinien vom Fahrzeug des Deutschen Mirco Schultis erfasst und tödlich verletzt worden.
Sie war in der inoffiziellen Statistik das 59. Todesopfer der Rallye, die 1978 zum ersten Mal stattfand.
De Maart
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