Dienstag2. Dezember 2025

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EU-Fangschiffe fischen Meere leer

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LUXEMBURG - Greenpeace hat am Freitag die Regierung dazu aufgefordert, sich für eine gemeinsame EU-Fischereipolitik zu verpflichten. Grund dafür ist die Überfischung durch EU-Fangflotten.

Laut Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) sind 75 Prozent der weltweiten Fischbestände regelrecht ausgebeutet. In den EU-Gewässern sind derzeit 88 Prozent der Bestände von der Überfischung betroffen. Die Folge: EU-Fangflotten, vor allem bestehend aus spanischen, französischen und niederländischen Schiffen, suchen sich neue Gewässer, wie z.B. die vor der westafrikanischen Küste.

Logo" class="infobox_img" />Gemeinsam mit westafrikansichen Fischern tourt Greenpeace durch Europa, um auf die wilde EU-Fischereipolitik hinzuweisen.

So hat das Greenpeace Schiff „Arctic Sunrise“ im vorigen Jahr in einem Zeitraum von nur fünf Wochen insgesamt 126 große Fangschiffe in senegalesischen sowie mauretanischen Gewässern gesichtet. Darunter fuhren 93 Boote unter EU-Flagge. Zwölf davon gehörten zu den größten Fangschiffen der EU.

Wilde EU-Fischereipolitik

Afrikanische Fischer und Greenpeace sind über das Vorgehen der EU-Fischereipolitik entsetzt. „Was sich vor der westafrikanischen Küste abspielt, ist eine Schande für die EU. Ihre Fangflotten fischen die Gewässer leer und gefährden so die lokale Bevölkerung, dessen Nahrungsversorgung vom Fischfang abhängt“, ärgert sich Maurice Losch zuständig für die Greenpeace Kampagne der Ozeane. „Die Überfischung führt auch dazu, dass die Fischbestände in diesen Gewässern sich kaum regenerieren können und somit dem Ökosystem schadet“, stellt der Umweltaktivist fest.

Greenpeace wirbt für Umdenken

Greenpeace hat vor kurzem eine Tour durch ganz Europa gestartet. Unter dem Motto „Die Zeugen Afrikas“ wollen die Umweltaktivisten zusammen mit westafrikanischen Fischern auf die ausgebeuteten Fischbestände in europäischen und vor allem in afrikanischen Gewässern hinweisen. Da Luxemburg zur ersten Etappe gehört, haben die Umweltaktivisten am Freitag die Minister Jean-Asselborn, Marie-Josée Jacobs sowie Romain Schneider darum gebeten, sich für eine gemeinsame EU-Fischereipolitik einzusetzen. Letztere wird noch dieses Jahr reformiert.

Des Weiteren fordert Greenpeace, dass 40 Prozent der Ozeane zur maritimen Reserve erklärt werden. Auch sollen die Quoten sowie die Fischereipraktiken auf transparenten und wissenschaftlichen Kriterien basieren. Damit soll das Ökosystem, die Regeneration der Fischbestände und die kleinen westafrikanischen Fischer vor den EU-Fangflotten beschützt werden. Zudem fordert Greenpeace die EU auf ihre Flottengröße zu reduzieren.