Sonntag2. November 2025

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1.600 Journalisten vor die Tür gesetzt

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Ungarische Journalisten haben in Budapest gegen die Entlassungswelle bei den staatlich kontrollierten Medien protestiert.

An der Kundgebung vor dem Gebäude des Staatsrundfunks beteiligten sich laut Presseberichten etwa 300 Demonstranten. Die Gewerkschaft der Angestellten der Staatsmedien, KÖZSZAT, rief zu weiteren Kundgebungen in den nächsten Tagen auf.

Zur Diskussion steht in Ungarn, ob die rechtsnationale Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban diese Entlassungen für eine politische Säuberung nutzt. Ungarn wird von Fachleuten und Bürgerrechtlern der westlichen Welt bereits wegen seines extrem restriktiven Mediengesetzes kritisiert.

1.600 Entlassungen bis Herbst

Bisher haben etwa 600 von insgesamt gut 2.000 Journalisten und Technikern der Fernsehsender MTV und Duna-TV sowie des Staatsrundfunks Kündigungsbescheide bekommen. Weitere 1.000 Entlassungen sollen im Herbst folgen. All diese Sender gehören, ebenso wie die Nachrichtenagentur MTI, seit vergangenem Herbst der staatlichen Holding MTVA. Dies hatte die seit Mai 2010 amtierende Orban-Regierung durchgesetzt. Vorher hatten sie als jeweils eigenständige öffentlich-rechtliche Anstalten gegolten und unter der Aufsicht des Parlaments gestanden.

MTVA begründete die Entlassungen mit Finanzierungsproblemen. Liberale Journalisten sprechen dagegen von politisch motivierten Säuberungen.