Mittwoch12. November 2025

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„Kaltschnäuzig, wenn ich es sein musste“

„Kaltschnäuzig, wenn ich es sein musste“
(AFP/Archiv)

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Er kam schwer in die Gänge, siegte am Ende aber dennoch recht deutlich: Der Luxemburger Gilles Muller steht nach einem Dreisatz-Sieg gegen den Franzosen Edouard Roger-Vasselin in der zweiten Runde der US Open.

Mit 7:6 (7:5), 6:4 und 6:4 setzte sich der 68. der Weltrangliste durch und trifft nun in Runde zwei auf den Letten Ernests Gulbis (ATP 53), der an seinem 23. Geburtstag etwas überraschend den an Nr. 16 gesetzten Russen Mikhail Youzhny in drei Sätzen mit 6:2 und ebenfalls zweimal 6:4 aus dem Turnier beförderte.

Logo" class="infobox_img" />Happy Birthday: Ernests Gulbis, nächster Gegner von Gilles Muller, wurde am Dienstag 23. (Bild: AP)

Gegen Roger-Vasselin, Nr. 110 der Welt, kam Muller schwer ins Spiel. Seine Aufschlagspiele waren wesentlich umkämpfter als die seines Gegenübers. Zum 3:4 musste er ein erstes Break hinnehmen. Der 28-jährige Schifflinger glich aber seinerseits mit einem Break zum 5:5 aus. Eine von nur zwei Möglichkeiten genutzt – da konnte Roger-Vasselin an Effizienz (1 von 6) nicht mithalten und musste in den Tiebreak. Diesen entschied Gilles Muller mit 7:5 (nach mehr als einer Stunde Spielzeit) zu seinen Gunsten. Das Eis war gebrochen, auch wenn der Luxemburger gleich zu Beginn von Satz zwei 0:2 in Rückstand geriet. Beim 2:2 hatte Muller dies wieder gerade gebogen, zum 5:4 gelang ihm das vorentscheidende Break. Im letzten Satz schlug er dann noch einmal sechs seiner 23 Asse und ließ seinem Gegner überhaupt keine Break-Chance mehr.

Freude und Selbstkritik

Nach 2.33 Stunden verwandelte er seinen ersten Matchball und war „froh, gewonnen zu haben, aber nicht zufrieden mit meinem Tennis“, so Mullers Fazit. „Ich habe das ganze Spiel über meinen Rhythmus nicht gefunden, agierte teilweise mit zu viel Risiko, dann wieder zögerlich. Wenigstens habe ich ab dem Break im zweiten Satz meinen Rhythmus beim Aufschlag gefunden.“

Ansonsten waren die Erkenntnisse aber durchaus positiv: „Ich habe nicht gut gespielt, bin aber trotzdem ruhig geblieben und habe das Ding in drei Sätzen gewonnen. Vor einem Jahr hätte ich vielleicht noch verloren oder zumindest einen Satz abgegeben und hätte somit länger auf dem Platz gestanden. Das zeugt von meinen mentalen Fortschritten. Bei so einem Turnier ist das äußerst wichtig: Ich war kaltschnäuzig, wenn ich es sein musste.“

Somit steht Gilles Muller, der 2010 das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres wegen einer Verletzung verpasste, nun in Runde zwei der US Open. Dort trifft er auf den Letten Gulbis, Turniersieger vor einem Monat in Los Angeles: „Er war schon gut drauf, dieser Sieg wird ihn noch mehr ‚en confiance‘ setzen. Er ist bekannt dafür, an einem guten Tag wirklich jeden schlagen zu können. Er ist gefährlich, aber ich rechne mir trotzdem meine Chancen aus, ihn bezwingen zu können“, so Gilles Muller vor dem Duell gegen den Grundlinienspieler.