Mittwoch12. November 2025

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Die Gewinne bleiben im Dunkeln

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LUXEMBURG - Das Wirtschaftsberatungsunternehmen Ernst & Young Luxembourg hat im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Nettoumsatz um 6,1 Prozent auf 125 Millionen Euro steigern können.

Ob das Unternehmen allerdings einen Gewinn oder Verlust erwirtschaftet hat, wollte man bei Ernst & Young nicht kommentieren.

Ernst & Young hat beim Nettoumsatz kräftig zugelegt. In dem am 30. Juni zu Ende gegangenen Geschäftsjahr konnte das Unternehmen ein Plus von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen, als der Nettoumsatz bei 117,8 Millionen Euro lag.

Nettoumsatz legt um 6,1 Prozent zu

Bereits im Geschäftsjahr 2009/10 hatte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 6,5 Prozent „die höchste Wachstumsrate des Sektors am Markt erzielt“, sagte Geschäftsführer Alain Kinsch.

„Für das abgelaufene Geschäftsjahr hatten wir sechs Prozent Wachstum angepeilt, und das haben wir erreicht.“ Von den drei Geschäftsbereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Wirtschaftsberatung hat vor allem der erstere mit 8,9 Prozent besonders stark zulegen können. „Darüber freuen wir uns besonders“, so Kinsch weiter, „denn schließlich macht der Bereich Wirtschaftsprüfung 59 Prozent unseres Gesamtumsatzes aus.“

Die Steuerberatung kommt auf 32 Prozent des Umsatzes und hat um 3,2 Prozent zugelegt. Die Unternehmensberatung, die neun Prozent des Umsatzes ausmacht, konnte nicht zulegen. „In diesem Bereich konnten wir lediglich einen Zuwachs von einer schwarzen Null verzeichnen“, erklärte Kinsch. „Insgesamt kann man von einem guten Jahr sprechen.“

Allerdings möchte man bei Ernst & Young den Geschäftsbereich Steuerberatung im kommenden Jahr stärker ausbauen. „Das ist ein interessanter Bereich, und in den wollen wir verstärkt hineingehen“, so Kinsch weiter. „Die Steuerberatung ist eine Wachstumsdomäne“, so John Hanes von der Beraterfirma. „Vor allem in Luxemburg ist die Materie von besonderem Interesse.“

Neue Prüfungsmandate

Die Beratung von Ernst & Young sei aber auch in den Bereichen Gewerbeimmobilien und Unternehmensübergabe häufig gefragt. „Die Welt der Wirtschaftprüfung ist aber nicht ohne Wolken am Horizont“, meinte Bernard Lhoest, Mitglied der Geschäftsführung von Ernst & Young. Schließlich gebe es politischen Druck, der sich negativ auf die Geschäfte auswirken könnte. „Dazu gehört zum Beispiel die Tatsache, dass die Wirtschaftsprüfer regelmäßig rotieren sollen.“

Besonders stolz ist Alain Kinsch darauf, dass Ernst & Young in Europa viele neue Prüfungsmandate von großen Unternehmen erhalten hat. „Dazu gehören beispielsweise Fiat, PSA Peugeot Citroën, Enel und Generali“, so Kinsch.

160 neue Mitarbeiter eingestellt

Nach Unternehmensangaben bliebe der Bereich Technologie, Medien und Telekommunikation „einer der wichtigsten Sektoren von Ernst & Young Luxemburg.“ Vor allem der Telekommunikationssektor hätte einen starken Aufschwung hinter sich.

„Aber auch der öffentliche Sektor ist für uns sehr interessant“, erklärte Jeannot Weyer, Mitglied der Geschäftsführung. „Wir sind als Berater sehr aktiv im Bereich der großen Infrastrukturarbeiten.“

Auch in der Personalpolitik der Unternehmensberatung hat sich einiges geändert. „In diesem Jahr werden wir erstmals die Zahl von 1.000 Mitarbeitern überschreiten“, so Kinsch weiter. Am 1. September seien bereits 160 neue Mitarbeiter, hauptsächlich mit universitärem Abschluss, neu eingestellt worden. Noch im Laufe dieses Jahres sollen weitere 125 Hochschulabsolventen eingestellt werden.

Mamgel an qualifizierten Fachkräften

„Allerdings gibt es nicht mehr genügend qualifizierte Fachkräfte auf dem Luxemburger Markt“, erklärte Kinsch weiter, „aber auch nicht in der Großregion.“ Deswegen kämen die neu eingestellten Mitarbeiter auch oft von weit her. „Die 160 neuen Mitarbeiter kommen aus insgesamt 18 verschiedenen Ländern“, so Kinsch, „unter anderem aus China, Indien, Russland, der Ukraine oder Brasilien.“ Gegenwärtig würden bei Ernst & Young in Münsbach „38 Sprachen gesprochen“.

Weltweit erzielte das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 22,9 Milliarden US-Dollar, was einem Plus von 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.