Freitag14. November 2025

Demaart De Maart

Abhängig von den Banken

Abhängig von den Banken

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Europas Wirtschaft ist abhängig von seinen Banken wie ein Süchtiger von seinem Stoff. Damit die Banken für die nächste Krise besser gerüstet sind, versuchen die Behörden, ihnen vorzuschreiben, mehr Eigenkapital (im Verhältnis zu den vergebenen Krediten) zu halten.

Die Umsetzung dieser an sich guten Idee ist jedoch alles andere als einfach. Da derzeit nur wenige Investoren bereit sind, den Banken mehr Eigenkapital zur Verfügung zu stellen, sind die Finanzinstitutionen eigentlich gezwungen, die Summe ihrer vergebenen Kredite zu verkleinern. Für viele Unternehmen bedeutet das wachsende Schwierigkeiten, um an Geld für neue Investitionen zu gelangen. Demnach müssten die neuen Regeln notgedrungen zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums führen. Das wiederum will die Politik nicht.
In den USA wäre die Umsetzung solcher neuen Regeln theoretisch einfacher. Die US-Wirtschaft ist weniger abhängig von ihren Banken. Auch kleinere Unternehmen haben dort die Möglichkeit, Gelder auf dem Anleihenmarkt einzusammeln.

Diese Sucht Europas wird durch zwei Zahlen verdeutlicht: Für jeden Euro, den ein europäischer Sparer bei seiner Bank hinterlegt hat, haben die Banken 1,65 Euro an Krediten vergeben – in den USA sind es 0,81 Prozent. Daneben betragen Bankkredite in der Eurozone 164 Prozent des BIP – in den USA sind es 62 Prozent.