Trotzdem aber gehört und gehörte das ehemalige Arme-Leute-Essen nicht auf die Speisekarten nobler Restaurants. Stichproben ergeben: Dort ist sie nach wie vor eine Ausnahmeerscheinung bei den „Entrées“. Der Grund liegt in den wirtschaftlichen Zwängen dieser Art von Gastronomie. Bei dem auch ohne Suppen schon hohen Wareneinsatz der gehobenen Sterneküche lassen mehrere Suppen im täglichen Angebot kaum noch Verdienstmöglichkeiten erkennen, bei einem gleichzeitig hohen Aufwand.
Suppen schmecken nur, wenn sie mit frischen Zutaten frisch zubereitet werden. Und so sagt Léa Linster es: Eine gute Suppe muss das Herz wärmen können. Der Erfolg der beiden Suppenköche zeigt aber noch etwas anderes: den gesellschaftlichen Wandel in den Essgewohnheiten.
Die Nachfrage des Gastes geht nicht mehr so oft in Richtung kompliziert, teuer und klingender Name. Das sagen gestandene Gastronomen, die einen Rückgang des Interesses an der Sterneküche beobachtet haben wollen. Der Trend geht vielmehr in Richtung „authentisch“ und nicht ganz so teuer. Was kann das alles besser leisten als das Süppchen wie von Muttern gekocht?
De Maart
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