Nach Ablauf dieses Jahres werde es in Afghanistan keine französischen Kampftruppen mehr geben, sagte Hollande auf einer Pressekonferenz mit dem afghanischen Staatspräsidenten Hamid Karsai am Freitag in Kabul.
Von den insgesamt 3.300 französischen Soldaten sollten Ende des Jahres 2.000 abgezogen sein. Die verbleibenden 1.300 Soldaten sollten sich um die Rücksendung von Militärgerät auf dem Landweg kümmern, sagte Hollande. Zudem würden weiterhin afghanische Polizisten und Soldaten von Franzosen ausgebildet. Er habe sich bei einem gemeinsamen Essen mit Karsai über die weitere Zusammenarbeit ausgetauscht. Geplant seien auch Gespräche mit Vertretern von Nichtregierungsorganisationen. Dazu komme eine Gedenkveranstaltung für die 83 französischen Soldaten, die seit Beginn des Militärseinsatzes am Hindukusch ums Leben kamen.
Zeit für afghanische Souveränität
Mit dem französischen Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian und Außenminister Laurent Fabius besuchte Hollande nach der Ankunft in Afghanistan am Freitagmorgen zunächst Soldaten des französischen ISAF-Kontigents nördlich von Kabul. Vor Soldaten im Feldlager im Bezirk Nidschrab in der Provinz Kapisa sagte Hollande, sie hätten ihre Mission erfüllt. Die Zeit afghanischer Souveränität sei gekommen.
Hollande hatte zuletzt innerhalb der Nato für Ärger gesorgt, weil er die französischen Kampftruppen schon bis Ende 2012 aus Afghanistan abziehen und nur noch Ausbilder am Hindukusch lassen will. Die Nato hatte sich eigentlich darauf geeinigt, den Kampfeinsatz erst 2014 zu beenden. Dann sollen die afghanische Armee und Polizei im ganzen Land die Verantwortung für die Sicherheit übernehmen.
Hollande wünsche sich trotz der Truppenabzugspläne eine langfristige Zusammenarbeit, teilte der Élyséepalast mit. Grundlage solle der Freundschafts- und Kooperationsvertrag sein, der Anfang des Jahres von Sarkozy unterzeichnet worden war. Im April waren nach Angaben des Verteidigungsministeriums noch rund 3400 französische Soldaten im Afghanistan-Einsatz.
De Maart

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