Mittwoch12. November 2025

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Italiens Wirtschaft schrumpft weiter

Italiens Wirtschaft schrumpft weiter
(dpa-Archiv)

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Die italienische Wirtschaft ist Anfang 2012 so stark geschrumpft wie seit drei Jahren nicht mehr. Trotzdem sei das Land kein Kandidat für den Euro-Rettungsschirm, so der italienische Industrieminister.

Vor allem der sinkende Privatkonsum sorgte dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt von Januar bis März um 0,8 Prozent zum Vorquartal zurückging, wie das Statistikamt Istat am Montag nach endgültigen Berechungen mitteilte. Die Verbraucher gaben ein Prozent weniger aus und bremsten die Konjunktur damit deutlich. Schwung kam lediglich vom Außenhandel – das aber auch nur, weil die Exporte mit 0,6 Prozent weniger stark sanken als die Importe mit 3,6 Prozent.

Das hoch verschuldete Italien steckt mitten in der Rezession. Die drittgrößte Volkswirtschaft im Euroraum schrumpft seit drei Quartalen und dürfte nach Einschätzung der EU-Kommission 2012 rund 1,4 Prozent nachgeben. Die Regierung unter Mario Monti will mit hartem Sparkurs gegensteuern und verlorenes Vertrauen an den Finanzmärkten zurückgewinnen. Dennoch gilt vielen Experten das Land als nächster Wackelkandidat in der Schuldenkrise.

Keine Hilfen aus Brüssel

Italien sieht sich nicht als den nächsten Kandidaten für den Euro-Rettungsschirm. Sein Land habe bereits alles Notwendige getan, um sich aus eigener Kraft in der Euro-Krise zu retten, sagte Industrieminister Corrado Passera am Montag auf eine entsprechende Frage von Journalisten.

Am Wochenende hatte Spanien nach wochenlangem Zögern angekündigt, Hilfsgelder zur Stützung seiner maroden Banken zu beantragen. An den Finanzmärkten war neben Spanien wiederholt auch das hoch verschuldete Italien als Kandidat für Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds gehandelt worden. Spanien ist die viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone, Italien die drittgrößte.

Der finnische Ministerpräsident Jyrki Katainen sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die spanische Bankenrettung sollte nicht als Präzedenzfall gesehen werden.