Den Hauptpreis im Internationalen Wettbewerb, den „Goldenen Leoparden“, vergab die Jury unter Vorsitz des Filmemachers und bildenden Künstlers Apichatpong Weerasethakul aus Bangkok an „La Fille de Nulle Part“ („Das Mädchen von Nirgendwo“) aus Frankreich. Das Kammerspiel um eine junge Frau und einen alten Mann beeindruckt insbesondere durch eine geradezu magische Bildgestaltung. Regisseur Jean-Claude Brisseau spiegelt in der Geschichte auf kunstvolle Art die Schwierigkeiten Einzelner in einer immer unübersichtlicheren Welt, den eigenen Lebensweg zu gestalten.
" class="infobox_img" />Der „Goldene Leopard“ geht an den französischen Film „La Fille de Nulle Part“ („Das Mädchen von Nirgendwo“) von Regisseur Jean-Claude Brisseau. (Bild: dpa)
Der Spezialpreis der Jury ging an die US-amerikanische Komödie „Somebody Up There Likes Me“. Darin zeigt Regisseur Bob Byington stilistisch originell die lebenslange Suche eines Mannes nach sich selbst.
Beste Regie für chinesisches Drama
Der Preis für die beste Regie wurde dem Chinesen Ying Liang für das Drama „Wo Hai You Hua Yao Shuo“ („When Night Falls“) verliehen. Das Werk besticht durch die fast dokumentarisch wirkende Inszenierung eines auf Tatsachen beruhenden Dramas um einen Justizmord in Shanghai.
Jury-Präsident Apichatpong Weerasethakul erklärte zur Preisvergabe vor Journalisten: „Uns hat die Vielzahl an Filmen gefallen, die sich den verschiedenen Krisen in unserer Welt auf höchst unterschiedliche Weise annehmen.“ Sein kanadischer Mit-Juror Roger Avery, Drehbuchautor und Regisseur in den USA, ergänzte: „Wir haben die Filme geehrt, die uns inhaltlich und formal derart überrascht haben, dass wir sie uns immer und immer wieder ansehen könnten.“
Insgesamt liefen in den vergangenen elf Tagen auf dem Filmfestival von Locarno rund 300 Filme in verschiedenen Sektionen. Im Internationalen Wettbewerb um den „Goldenen Leoparden“ konkurrierten 19 Dokumentar- und Kurzfilme aus aller Welt. Der „Goldene Leopard“ und die anderen Auszeichnungen wurden am Samstagabend in Locarno während einer Gala auf der Piazza Grande vergeben.
De Maart

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