Freitag14. November 2025

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Ein neues Gesicht für die „Stater Gare“

Ein neues Gesicht für die „Stater Gare“
(Tageblatt/Fabrizio Pizzolante)

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LUXEMBURG - Seit 2006 finden am Hauptbahnhof Luxemburg umfangreiche Bauarbeiten statt, um die „Stater Gare“ fit zu machen für die immer weiter steigende Anzahl Reisender. Am 21. September soll die feierliche Einweihung sein.

Das Datum passt, denn kommendes Jahr steht ein hundertjähriger Geburtstag für den Bahnhof an. Zwar ist der seit 1859 in Betrieb, aber das Hauptgebäude mit dem Uhrenturm, wie es heute das Viertel prägt, wurde von 1907 bis 1913 erbaut.

Logo" class="infobox_img" />Die „verrière“, die keine ist: EFTE-Plane wird über das Stahlgerüst gespannt. (Bild: Tageblatt/Fabrizio Pizzolante)

So musste bei allen Arbeiten auch an den Denkmalschutz gedacht werden, auch bei der neuen „verrière“, die eigentlich gar keine ist. Denn das Überdach auf dem Vorplatz besteht aus EFTE-Plane, die über eine Stahlkonstruktion gespannt wird. Die ist, Denkmalschutz oblige, selbsttragend, weil an dem eigentlichen Hauptgebäude nichts angebaut werden darf. Das Überdach wird es den Reisenden erlauben, trockenen Fußes vom Parkplatz über den neu gestalteten Vorplatz in die neue „Hall des voyageurs“ zu kommen oder eben über den großen Seiteneingang in die „Hall des pas perdus“, die heutige Haupthalle des Bahnhofs.

Kein Stillstand

Über diesen praktischen Nutzen hinaus wird der Bahnhof aber ein neues Gesicht erhalten, eine Gratwanderung zwischen dem modernen Stahlbau und dem barocken Stil des alten Gebäudes. Es ist jener Teil, den die meisten Reisenden sehen. Aber es ist bei weitem nicht der aufwändigste Part der seit 2006 andauernden Arbeiten gewesen.

Bei der Neugestaltung des Vorplatzes wurde zugleich u.a. die Kanalisation erneuert, so dass es jetzt eine Trennung zwischen Schmutz- und Regenwasser gibt. Tausende Quadratmeter neuer Bodenbelag wurden verlegt, 15 Kilometer Kabel gezogen und 1.500 Tonnen Stahl verarbeitet, verrät CFL-Direktor Alain Kremer. Zugleich wurde die Unterführung im Südteil ausgebaut. Die Bahnsteige wurden überdacht, Oberleitungen und Anzeigetafeln erneuert und der ganze Bahnhof behindertengerechter gestaltet.

Wachsende Passagierzahlen

„Wir arbeiten und arbeiten, aber man sieht nicht alles“, so Alex Kremer. Es galt, den Bahnhof fit zu machen für die stets weiter steigenden Passagierzahlen. Ungefähr 55.000 Passagierbewegungen zählt der Bahnhof jeden Tag und diese Ströme müssen gelenkt werden.

95 Millionen Euro wurden seit 2006 für die Runderneuerung veranschlagt, das Parkhaus (10 Mio.) nicht mitgerechnet. Am 21. September wird dann bis auf Kleinigkeiten das Gröbste erledigt sein, „dann werden wir hier auf dem Bahnhof Luxemburg etwas mehr Ruhe haben“, so Kremer. Aber ganz zum Stillstand kommt man bei der Bahn ja nie. Wenn die CFL-Ateliers hinter dem Bahnhof mal verschwinden sollten, ist eventuell ein weiterer Bahnsteig angedacht. – Und in Esch wartet ja irgendwann noch eine größere Baustelle.