Freitag14. November 2025

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Strom aus Mais

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Der Energielieferant Enovos hat vergangene Woche in Belgien seine vierte Biogasanlage in Betrieb genommen. 38.000 Tonnen Mais werden jährlich in Biogas umgewandelt.

Statt im Kochtopf landet der Mais, den Landwirte in der Provinz Limburg in Belgien produzieren, nun in die Biogasanlage „Biopower Tongeren“. Am letzten Freitag fand in Tongeren die feierliche Inbetriebnahme der Anlage in Anwesenheit kommunaler und regionaler Politiker sowie Vertreter von Enovos statt. Der Luxemburger Energiekonzern investiert verstärkt in erneuerbare Energien, vor allem in den Nachbarländer.

Der in der Anlage in Tongeren erzeugte Biogas wird einen Stromgenerator betreiben, dessen Produktion in das örtliche Netz eingespeist wird. Die dabei anfallende Wärme wird zur Trocknung der Gärsubstrate benutzt, das Restprodukt nach der Vergärung. Diese Substrate werden als Dünger benutzt. Die Anlage hat eine Kapazität von 2,8 MW, was dem Jahresverbrauch von 6.500 Haushalten und einer jährlichen CO2-Einsparung von 10.000 Tonnen entspricht, so Enovos. Die Kapazität könnte auf 5,6 MW erweitert werden.

38.000 Tonnen Energiemais

Betrieben werde die Anlage hauptsächlich mit Mais, etwa 80 Prozent der Pflanzenrohstoffs, so Daniel Christnach, Leiter der Abteilung Erneuerbare Energien bei Enovos Luxembourg gegenüber Tageblatt.lu. Rund 38.000 Tonnen Energiemais werden pro Jahr in Biogas und dann in Strom umgewandelt, was einer Anbaufläche von mehreren tausend Hektar Ackerland entspricht.

Mit Biopower Tongeren nimmt Enovos bereits seine vierte Biogasanlage in Betrieb. Die erste entstand 2009 in Norddeutschland unweit von Hamburg. Es folgten weitere Anlagen in Merzig und Magdeburg.

Drei Großanlagen in Luxemburg

In Luxemburg lässt Enovos keinen Strom aus Biomasse herstellen. Derzeit sind drei große Anlagen in Betrieb: im Süden die Biogasanlage von Minettkompost, deren Produktion in das Sudgaz-Netz fließt. Eine weitere Anlage, die der Genossenschaft Naturgaskielen, wurde 2010 in Kehlen in Betrieb genommen. Eine dritte steht in Itzig. Daneben stellen noch knapp zwei Dutzend kleinere Einrichtungen Gas bzw. Strom aus organischen Abfällen und anderer Biomasse her.

Das Potenzial großer Biogasanlagen in Luxemburg ist weitgehend erschöpft, so Daniel Christnach. Geplant ist jedoch eine weitere Anlage in Belgien. Weitere Investitionen in Projekten für alternative Energien sind in Frankreich und Deutschland vorgesehen.