Freitag14. November 2025

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Mailand ohne Luxemburg

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Luxemburg verzichtet auf die Teilnahme an der Weltausstellung 2015 in Mailand. Das Thema – Lebensmittelsicherheit – hat wirtschaftlich wenig Impakt für das Land.

Mehr als sieben Millionen Personen hatten von Mai bis Oktober 2010 das Stahlpavillon Luxemburgs mit der „Gëlle Fra“ auf der Weltausstellung in Schanghai besucht. Ein absoluter Besucherrekord für einen Luxemburger Pavillon auf derlei Universal-Messe. In Hannover 2000 waren es eine Million gewesen, in Sevilla 1992 knapp 1,2 Millionen. Dabei dürfte es vorerst bleiben. Die Weltausstellung 2015 in Mailand wird ohne Luxemburg stattfinden. Das entschied die Regierung auf Vorschlag des Wirtschaftsministers. Der Grund ist das Thema der Ausstellung: Lebensmittelsicherheit und –qualität.

Die Weltausstellungen bieten den Ländern seit jeher eine Tribüne zur Darstellung ihrer wirtschaftlichen und kulturellen Leistungen. Insbesondere die Vorzeigeunternehmen werden in den Vordergrund gerückt: Die Austellung soll auch für volle Auftragsbücher sorgen. Das Thema in Mailand betrifft nur eine begrenzte Zahl von Unternehmen, die nach Europa exportieren, sagt Wirtschaftsminister Etienne Schneider nun in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Serge Wilmes (CSV). Der technische und wissenschaftliche Beitrag des Privatsektors Luxemburgs in diesem Bereich sei demzufolge gering.

Das ist jedoch nicht der einzige Grund, um auf einen Luxemburger Pavillon in Mailand zu verzichten. Schneider spricht von den finanziellen „Anstrengungen“, die den einzelnen Ressorts abverlangt werden. Daher schätze das Wirtschaftsministerium Zusatzausgaben zur Teilnahme an der Weltausstellung in Mailand als „nicht opportun“ ein.

Billiger als geplant

Die Beteiligung Luxemburgs in Schanghai war zu Beginn auf rund 15 Millionen Euro veranschlagt worden. Unterm Strich kostete die Präsenz auf der Weltausstellung 2010 jedoch nur 11,7 Millionen. Unter anderem auch weil das Pavillon den Chinesen überlassen wurde. Die umstrittene Operation „Gëlle Frau“ hatte knapp 80.000 Euro gekostet. Die Teilnahme an der Weltausstellung hatte einen unmittelbaren positiven Effekt auf Luxemburgs Wirtschaft. Rund 2,4 Millionen Euro waren in Luxemburg selbst investiert worden, so Ausstellungskommissar Robert Goebbels in seinem Abschlussbericht.

Nach Mailand 2015 könnte Liège die Weltausstellung 2017 beherbergen. Die Stadt hat ihre Kandidatur eingereicht. Luxemburg kann dem Nachbarland nicht unmittelbar beistehen, da es dem Vorstand des Ausrichters der Weltausstellungen nicht angehört, so Wirtschaftsminister Etienne Schneider.