Am Freitag gaben die US-Behörden bekannt, dass sich sechs Besucher des Yosemite-Nationalparks im US-Budesstaat Kalifornien mit der gefährlichen Variante des Hantavirus infiziert haben. Die Parkleitung sprach von einem gewissen Risiko für Übernachtungsgäste, die zwischen dem 10. Juli und dem 24. August in „Signature“-Zelten untergebracht waren. Zwei Menschen sind an den Folgen der Erkrankung bereits verstorben. Fünf der sechs Touristen waren in dem Curry Village, in Zelten à vier Personen untergebracht.
Seitens des Gesundheitsministeriums in Luxemburg heißt es in einer Pressemitteilung am Mittwoch, dass das Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren, der von Mäusen und Nagern übertragen wird, sehr gering ist, wenn man nicht in den Zelten des Curry Village übernachtet hat.
Bei den Infektionen im Yosemite-Nationalpark handelt es sich um das Hantavirus Typ „Sine Nombre“, präzisiert das Gesundheitsministerium. Übertragen wird das Virus von einer Mausart, der sogenannten „Deer Mouse“. Die Nager scheiden die Erreger über ihren Urin und Kot aus. Die Viren können im trockenen Zustand bis zu drei Tagen überleben. Die Inkubationsperiode dauert zwischen zwei und vier Wochen, in Ausnahmefällen sogar bis zu 60 Tagen.
Eine schwere Grippe
Die ersten Anzeichen einer Infektion sind Fieber (etwa 38,5 Grad), Muskel- und Gelenkschmerzen, und Magen-Darm-Probleme während drei Tagen und mehr. In Einzelfällen treten schwere Lungen- und Herzkomplikationen auf. Die Betroffenen können an den Folgen von Herzversagen und Atemnot versterben, schreibt das Gesundheitsministerium. Falls eines der erwähnten Symptome auftritt, ist schnelle medizinische Hilfe notwendig.
Derzeit gibt es weder einen Test, der das Auftreten des Virus im Voraus feststellen kann, noch eine Präventiv-Behandlung. Das Gesundheitsministerium rät Menschen, die einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt waren, sich an einen Arzt zu wenden, falls hohes Fieber und Symptomen einer schweren Grippe auftreten. Eine medizinische Behandlung, heißt es, sei erst nach Ausbruch der Krankheit möglich.
„Puumala“ in Luxemburg
In Luxemburg hingegen ist derzeit der Hantavirus vom Typ „Puumala“ im Umlauf. Dr. Pierre Weicherding von der Santé betont, dass es sich hierbei um einen anderen Typus als die US-Variante des Virus handelt. Beim „Puumala“ treten anfangs die gleichen Symptome wie beim „Sin Nombre“ auf, so Weicherding. Allerdings handelt es sich bei den Komplikationen öfter um vorübergehende Nierenprobleme. Eine Infektion mit „Puumala“ sei bei weitem weniger gefährlich als eine mit dem „Sin Nombre“. In Luxemburg sind 2012 mehr als 40 Fälle von Infektionen mit dem Hantavirus vom Typ „Puumala“ gezählt worden.
De Maart










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