Freitag14. November 2025

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Nicht immer stimmt das Arbeitsklima

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LUXEMBURG - Jung und Alt im Betrieb: Die Arbeitsbedingungen für junge und ältere Beschäftigte unterscheiden sich nicht wesentlich. Das geht aus einer rezenten Studie hervor.

Europas Bevölkerung vergreist. Für die Unternehmen bedeutet dies in absehbarer Zeit fehlende Arbeitskräfte, für die Sozialversicherungssysteme höhere Belastungen. Eine der Lösungen: Ältere Arbeitnehmer sollen länger im Betrieb bleiben. Das tun sie meist, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen. Ob diese sich für Senioren (ab 50) und jüngeren Beschäftigen tatsächlich unterscheiden, der Frage geht eine CEPS-Studie nach.

Kaum Unterschiede haben die Studienautoren bei den Antworten zum Arbeitsklima im Betrieb festgestellt. 10 Prozent sowohl der jungen als auch der älteren Beschäftigten gaben an, von den Chefs gelegentlich belästigt zu werden. Seitens der Kollegen werden knapp 4 Prozent der Befragten bedrängt. 29 % aller Beschäftigten würden manchmal mündlich angegriffen, knapp vier Prozent sogar tätlich. Was das Verhältnis zu den Arbeitskollegen anbelangt sind die Senioren zufriedener als die jüngeren Kollegen.

Die Anerkennung stimmt

Zufriedener fühlen sich die Senioren auch bei der Anerkennung ihrer Leistung im Betrieb. 76 Prozent der Senioren sind der Ansicht, ihre Entlohnung entspreche ihrer Leistung. Bei den jüngeren Mitarbeitern sind es 67 Prozent. Die Autoren der Studie liefern als mögliche Erklärung den durch das Dienstalter höheren Lohn der Senioren. Weniger zufrieden sind die Senioren jedoch in Sachen Karriereleiter. Trotz beruflicher Weiterbildung seien sie nicht befördert worden, beklagen sich 29 Prozent der älteren Arbeitnehmer, bei den jungen Kollegen sind es 19 Prozent.

Keine Rücksicht auf das Alter der Mitarbeiter nehmen Betriebe, in denen hauptsächlich körperliche Arbeit geleistet wird. Sowohl junge als auch ältere Beschäftigte müssen Nacht- und Schichtarbeit leisten. Auch der Arbeitsrhythmus unterscheidet sich nicht. Anders verhält es sich bei den Angestellten. Obwohl auch sie Nachtarbeit leisten, müssen lediglich 17 Prozent zum Schichtdienst. Bei den jungen Angestellten sind es 26 Prozent. Weit häufiger bejahten die Senioren die Frage, ob sie während der Arbeitszeit eine richtige Pause einlegen können: 40 Prozent gegen 28 Prozent bei den jüngeren Kollegen. Über gelegentlichen Zeitmangel, um die aufgetragene Arbeit zu bewältigen, beklagten sich 84 Prozent der alten und 90 Prozent der jungen Mitarbeiter. Dieser Unterschied könnte auf ungleiche Arbeitsbedingungen und auf die langjährigen Erfahrungen der Senioren zurückzuführen sein, so die Studie.