Mittwoch12. November 2025

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Hyundai droht in Südkorea neuer Streik

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Beim südkoreanischen Autobauer Hyundai stehen die Zeichen wieder einmal auf Streik. Die Gewerkschaften fordern mehr Geld.

Die 45.000 gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter des fünftgrößten Fahrzeugherstellers der Welt stimmten am Mittwoch für Arbeitsniederlegungen, um höhere Löhne und Vergünstigungen für langjährige Beschäftigte durchzusetzen. Bereits Anfang kommender Woche könnten nach einer Ankündigung der Gewerkschaft die Bänder stillstehen. Im vorigen Jahr konnten wegen eines Ausstands 82.000 Autos im Wert von umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro nicht montiert werden.

Die Gewerkschaft hat seit ihrer Gründung 1987 nahezu jedes Jahr gestreikt. Das macht die südkoreanische Autoindustrie für Arbeitskämpfe anfälliger als ihre Konkurrenz in den USA, Japan und Deutschland. Die Gewerkschaft will die Belegschaft am Rekord-Ergebnis vom Vorjahr beteiligen. Sie fordert unter anderem eine Leistungszulage in Höhe des achtfachen monatlichen Grundeinkommens, eine Einmalzahlung an die Belegschaft in Höhe von 30 Prozent des Jahresgewinns von umgerechnet rund 6,2 Milliarden Euro. Mitarbeiter, die mindestens 40 Jahre bei Hyundai beschäftigt sind, sollen eine Treueprämie in Form einer mehr als 56 Gramm schweren Goldmedaille im Wert von etwa 1800 Euro erhalten.

In den Inlandswerken von Hyundai liegen die Arbeitskosten pro Stunde und Beschäftigten bei knapp 17 Euro. Die Aufwendungen sind damit dreimal so hoch wie in China und liegen auch über denen in den US-Werken des Konzerns. Aus dem Umfeld von General Motors verlautete erst kürzlich, dass die amerikanische Opel-Mutter wegen steigender Arbeitskosten ihre Produktion teilweise aus Südkorea an günstigere Standorte verlagern will.