Mittwoch12. November 2025

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„Luxemburg bleibt attraktiv“

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LUXEMBURG - Nachdem am Donnerstag bekannt geworden ist, dass in Luxemburg und in Esch Markengeschäfte reihenweise schließen, bemüht sich die Regierung am Freitag um Schadensbegrenzung. Rund 70 Personen haben ihren Job verloren.

Luxemburger Handel weiterhin attraktiv, so titelt das Mittelstandsministerium am Freitag seine Reaktion auf die am Donnerstag bekannt gewordene Nachricht über die Pleite von 17 Firmen, die mehr Bekleidungsgeschäfte großer Markennamen in Luxemburg und Esch-Alzette betrieben. Wie viele Läden dicht gemacht haben, war auch Freitag nicht klar. Die Rede ist von 17 bis 19.

Das Ministerium und die Handelskonföderationen (clc) seien überzeugt, dass sich für die betroffenen Geschäfte schon bald ein neuer Betreiber finden werde, so das Ministerium und die clc. Einige Filialen der in Konkurs gegangenen Gruppe wurden bereits oder werden bald von den Marken selbst übernommen.

Die CLC arbeite mit dem Beschäftigungsministerium und dem OGBL zusammen, um den betroffenen Arbeitnehmern eine neue Stelle zu vermitteln. Von der Schließung sind rund 70 Personen betroffen.

Klein-Tripartite

Bereits am frühen Freitagnachmittag trafen sich Beschäftigungsminister Nicolas Schmit und Mittelstandsministerin François Hetto mit Vertretern der clc und des OGBL. Geklärt werden müsse, ob die Markenfirmen die Läden in eigener Regie übernehmen werden. Zu Sprache gekommen sei jedoch auch das Konkursgesetz, so André Sowa (OGBL). Vorrangig gehe es jedoch darum, zu klären, wie den Mitarbeitern nun eine neue Stelle gefunden werden kann. Sollten die Unternehmen die Läden in Luxemburg übernehmen, sollten die bisherigen Mitarbeiter eingestellt werden.

Am Nachmittag fand ein Treffen der Gewerkschaft mit den Beschäftigten statt. Anwesend waren ebenfalls Mitarbeiter der Arbeitsagentur Adem. Die meisten der betroffenen Angestellten waren am Freitag zur Informationsversammlung gekommen, die der OGBL für sie organisiert hatte. Wie beim Konkurs eines Unternehmens üblich müssen sie nun ihre Forderungen als Gläubiger an den Konkursverwalter formulieren, den Weg ins Arbeitsamt des jeweiligen Wohnsitzes antreten, um sich dort anzumelden.

Viele Angestellten warten noch auf das Augustgehalt. Bei den Betroffenen handelt es sich vor allem um Frauen, viele mit Kindern.

Wirtschaftliche Einheit

Hinter dem Massenkonkurs steht die FCPE-Gruppe, die über andere Unternehmen Luxusmarken wie Geox, Loft, Comptoir des Cotonniers und Gérard Darel vertrieb. Da die Läden nicht als eine wirtschaftliche Einheit betrachtet werden, jedes Geschäft nur wenige Angestellte zählte, fallen die Betroffenen nicht unter dem Arbeitsrecht, der im Falle von Massenentlassungen die Erstellung eines Sozialplans vorsieht. Darin werden in der Regel für die Beschäftigten günstigere Abgangsentschädigungen ausgehandelt als vom Gesetz vorgeschrieben.

Die Nachricht der Ladenschließungen kommt der Regierung mehr als ungelegen. 2006 hatte Premierminister Jean-Claude Juncker in der Erklärung zur Lage des Landes die Vision entwickelt, aus Luxemburg das Handelszentrum der Großregion zu machen.

Von den beiden Besitzern der undurchsichtigen Firmengeflechts um Luxusmarken in Luxemburg, fehlt bisher jede Spur. Einer soll sich in der Schweiz abgesetzt haben, so unbestätigte Gerüchte.