„Wir sind quasi startklar“, sagte der Luxemburger Yves Mersch dem „Handelsblatt“ (Montag). Es gebe bereits eine Verständigung darüber, wie die rund 130 wichtigsten Banken künftig kontrolliert werden. Die entscheidenden Dokumente seien fast entscheidungsreif. Dazu zählten ein Handbuch für die Aufseher, ein Modell für die Aufsicht und ein rechtliches Rahmenwerk.
Für die künftige europäische Aufsicht sucht die EZB rund tausend neue Mitarbeiter. Bis zum Ende des laufenden Jahres werde die EZB allerdings nicht mehr als 200 oder 300 Aufseher einstellen können, sagte Mersch.
Bis Anfang 2014
Der EZB-Direktor drängt jedoch darauf, dass die komplette Führungsebene der neuen Bankenaufsicht bis Anfang 2014 steht. „Ziel sollte es sein, dass die organisatorische Struktur ab Januar nächsten Jahres vollständig besetzt und arbeitsfähig ist“, sagte er dem „Handelsblatt“.
Mersch sieht allerdings noch Handlungsbedarf bei den Mitgliedsstaaten. „Wir werden nicht anfangen, bevor die Regierungen sich nicht über Backstopps, also die Notfallfinanzierung von Kapitallücken geeinigt haben, die wir möglicherweise in den Bankbilanzen entdecken“, sagte er der Zeitung. „Ohne die Finanzierung vorab geklärt zu haben, könnte uns die Prüfung zurück in eine Krise stürzen“, betonte der Luxemburger, der mitverantwortlich für den Aufbau der europäischen Bankenaufsicht ist, die im Herbst 2014 unter dem Dach der EZB ihre Arbeit aufnehmen soll.
De Maart

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